
MAD(E) FOR SCHOTTER
Tag 4 in Rumänien. 8:30 standen alle fertig bei den Big Enduros. Die Werkzeugbox und sämtliche lockeren Teile war wieder fest verzurrt und fixiert. Ein weiterer Fixing-Strap bei den Seitenkoffern bei der KTM konnte nicht schaden, denn keine Ahnung, wieviel Schotter der Tag wieder hergeben würde.
Langsam rollten die Maschinen raus aus Curtea de Arges, vorbei an der Kirche, wo die Könige begraben sind, ohne nur einen Blick darauf zu werfen. Nur zu gut, dass wir das Besichtigungsprogramm schon 2015 absolviert hatten, denn das hätte mir sehr leid getan, da zu sein und die schönste Kirche in Rumänien nicht gesehen zu haben.
Der Tag versprach, nach den Strapazen der letzten Tage entspannter zu werden. Ein einfache Schotterstraße durch eine Schlucht rauf in die Berge in Richtung Transalpina-Straße,so der Plan! Der Wald war dampfig, die Nebelschwaden stiegen hoch und die frische Luft war wie ein Elixier. Oben am Pass angekommen erwartete uns ein wunderbarer Blick in Richtung Urdelepass und runter zum Stausee. Auch der Abstieg mit den Bikes war easy und motivierte im unteren Abschnitt zu zügigen Schwüngen. Die Straße war einmal asphaltiert, das konnte man noch erkennen. Der Racemodus schaltete sich automatisch bei einigen Maschinen ein – was für eine Gelegenheit! Die coole Strecke in Richtung Voineasa war echt ein Vergnügen.
Warum nicht ein Picknick zum Lunch, das wäre perfekt. Wir statteten dem Minimarket in Voineasa einen Besuch ab. Wurst, Käse, Brot, Obst und natürlich ein paar Schokoriegel fanden den Weg ins Topcase und die Packtaschen. Tom machte sich schon auf den Weg, denn er wollte den nächsten Abschnitt vom Track scouten, wie weit und ob er befahrbar ist. Es ist eine schwierige Passage diese Abkürzung rauf zum Urdelepass. Im letzen Jahr sind wir den Weg schon runter gekommen. Da war der Boden aber trocken. An der Abzweigung, wo der Anstieg begann war der Treffpunkt und auch unser Picknick-Platz. Zuerst die Stärkung und dann die Entscheidung! Es würde sehr schwierig, weil es oben sehr rutschig ist, so die Info von unserem Scout.
Die „Gipfel-Stürmer-Crew“ wollte es jedoch wissen und rauschte den schottrigen Anstieg rauf. Für uns im Doppelpack (Pi mit Sozia) war die Asphaltstraße sicher die bessere Option, hatten wir die Abfahrt vom Vorjahr noch gut in Erinnerung. Wir warteten gespannt auf die Berichte an der nächsten Abzweigung im Wirtshaus des Vertrauens der lokalen Holzfällergilde. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörten wir schon die Motoren der Big Enduros. Abgekämpft, siegessicher und mit einem big smile im Gesicht kamen sie an. Und dann wurden Palatschinken zur Belohnung bestellt. Fast alle hatten es bis zum Schneefeld geschafft. Eine wirklich harte Tour. Die Kräfte waren am Limit und jeder fuhr so weit es die Situation zuließ. Die MAD(E) FOR SCHOTTER-er wissen, wo ihre persönlichen Grenzen sind und das macht jeden von ihnen zum Gewinner.

Die Gipfel-Stürmer