Tag 18 und 19: Plovdiv – Dewin – Expedition S(z)molyan

Smolyan with Love

Wir hatten ausführlich Kultur in Plovdiv geschnuppert. Nun wurde ein anderes bulgarisches Ziel angepeilt. Einerseits sollte uns noch einmal der Teufel begegnen und andererseits musste unbedingt der „Namensort“ aufgesucht werden. Es wurde legenden- und sagenumwoben.

Die erste Legende wurde uns bereits bei der Fischkirche in Asenovgrad aufgetischt.  Dort gibt es ein Marienbild, das im Boden mit einem Aquarium eingelassen ist und wo tatsächlich Fische drüber schwimmen. Angeblich hatte ein Mönch die Ankunft der türkischen Truppen stark bezweifelt und meinte, dass eher seine Fische, die er in dem Moment  heraus gebraten hatte, wieder schwimmen würden. Und so geschah es auch. Die Fische sprangen aus der Bratpfanne. Heute erinnert diese Fischmadonna an das Wunder. Naja!

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Nicht weniger fischreich war die Fahrt vorbei am Vacha-Stausee mit seinen vielen Fischfarmen. In Dewin schlugen wir unser nächstes Quartier in einem feinen Spa-Hotel auf, um in der Gegend einiges zu erkunden.

Wie schon gesagt, es wurde nochmals teuflisch. Der Ausflug ging zum Teufelsrachen. Was hat es damit auf sich? Die Dyavolsko garlo ist eine 175.000 Jahre alte Abgrundhöhle. Der „dröhnende Saal“ ist der Hauptraum mit den Abmessungen 47m Höhe, 40m Breite und 110 m Länge. Er ist der größte Höhlensaal am Balkan. Das Getose in der Halle kommt vom höchsten unterirdischen Wasserfall. Der Fluss Trigradska verschwindet hier buchstäblich in der Erde und kommt 280m weiter als Karstquelle wieder zum Vorschein. Aber warum jetzt Teufelsrachen? Nun alles was der Fluß mit hinunter reißt, kommt nicht mehr heraus. Daher wurde ein Experiment mit Farbe gemacht. Die Farbe ist erschienen, aber nicht wie erwartet nach 7 Minuten, sondern erst nach 28 Stunden. Für diese Strecke müsste ein Fluss aber 27 km zurücklegen. Rätselhaft! Und auch diese Höhle ist ein guter Platz für Fledermäuse. Bis zu 60000 Langflügelfledermäuse überwintern hier. Nun, Platz gibt es ja genug. Bereits in der Thrakerzeit war der Teufelsrachen Grundlage für Legenden. Und angeblich sollte Orpheus hier in das Königreich von Hades gestiegen sein, um seine Geliebte Eurydike zu retten. Jetzt ist alles klar, warum die Höhle Teufelsrachen heißt.

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Wenn es schon einen Ort mit dem Familiennamen vom Bock-Chef gibt, dann nichts wie hin. Nicht unweit von der Teufelshöhle bogen wir rechts ab auf eine vorerst passable Schotterpiste. Das sollte der richtige Weg nach Smolyan sein?  Ja, warum nicht? Ich habe zwar auf der Karte eine richtige Straße eingezeichnet gesehen, das kümmerte aber den Meister Garmin nicht im geringsten.  Je höher wir rauf kamen, umso steiniger wurde es, alles noch kein Thema um umzukehren. Aber letztendlich mussten wir doch zurück, weil ein umgefallener Baum den Weg versperrte. Und die Alternativroute, die wir an einer Abzweigung gesehen hatten, war definitiv nicht zu befahren. Also die ganze Strecke retouro und auf offizieller Straße mit dem Herrn Szmolyan nach Smolyan reisen. Schnell machten wir ein Foto mit der Ortstafel, dafür sind wir ja her gekommen. Angeblich gab es einen Smolyan Clan, der sich hier niedergelassen hatte. Ob mein Szmolyan von denen abstammt, dazu muss erst eine Sage erfunden werden.

Die Szmolyans in Smolyan

#bulgarien #smolyan #teufelsrachen

2 Gedanken zu „Tag 18 und 19: Plovdiv – Dewin – Expedition S(z)molyan

  1. Sabine Opitz-Hofstätter

    hihi, die kleinen Teufelchen on Tour!!! Das mit dem Namensschild ist cool! Solltet echt mal Ahnen-Forschung machen! Wünsche euch weiterhin schönes Wetter und hoffe, dass euch Mr. Garmin nicht wieder in eine „Falle“ lockt :-).

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