
Pompeji
Das war klar, dass wir nicht immer Sonnenschein haben würden. Und es war klar, trockenes Wetter = Motorrad fahren. Schlechteres Wetter = Besichtigungstour. Der erste Wolken verhangene Tag kündigte sich für Samstag an, also fuhren wir mit dem Auto nach Pompeji.
Die Geschichte der beim Ausbruch des Vesuvs 79 n. Ch. antiken Stadt ist vielfach bekannt bzw. kann gut nachgelesen werden. Bei einem Lokalaugenschein ist uns grundsätzlich eine Führung oder ein Audiguide recht angenehm, um die Zusammenhänge und die Komplexität der Ausgrabungsstätte besser zu verstehen. Beim Ticketschalter bei der Porta Marina in Pompeji sprach uns die charmate Fremdenführerin Loredana an. Ihr Preisangebot war sehr akzeptabel, daher buchten wir sie für einen zweistündigen Rundgang. Guides trifft der fehlende Tourismus heuer ja besonders hart. Loredana erzählte uns in perfektem Deutsch über die drei Phasen des Vulkanausbruches, erklärte die Anlage der Stadt, die Funktionen der verschiedenen Häuser, wie man sich das jeweilige „Dolce Vita“ in den Freudenhäusern buchen konnte, und noch vieles mehr.
Wir wanderten durch die Straßen mit seinen quasi Zebrastreifen und wunderten uns noch, über diese hohen Steine, fast wie für eine Flussdurchfurtung. Loredana erklärte uns, dass das mit dem Abwassersystem zu tun hatte und bei Regen wurden die Strassen gleichsam gesäubert. Und tschak, wie auf Bestellung waschelte es in Pompeji mitten bei unserer Führung runter. Die Straßen füllten sich rasch mit Wasser und wir konnten die ausgeklügelte Straßenreinigung der Antike live miterleben.
Als optimistische Regenverweigerer hatten wir natürlich keinen Schirm oder Regenjacken dabei. Tapfer und aufmerksam folgten wir trotzdem den interessanten Ausführungen unserer Führerin. Die Wolkendecke begann sich langsam zu lichten. Vom Forum aus hatten wir wieder Sicht auf den Vesuv. Daher konnte uns Loredana noch den Trick zeigen, wie hoch der Vulkan vor dem Ausbruch war.

Vesuv vor dem Ausbruch
Regen und Corona sei Dank, Pompeji gehörte uns alleine und das mitten am Tag. Nass bis auf die Haut stiegen wir Eseln in unser am Parkplatz mittlerweile auch vereinsamtes Auto und fuhren zurück nach Vietri.
#pompeji #antike #abwassersystem
Pompej alleine zu durchwandern ist sicher ein Erlebnis und nur dzt. möglich. Keine Touristen und Regen angesagt! Sicher sehr sehr selten ist es, das Abwassersystem/Straßenreinigung in echt erleben zu dürfen, einziger Wermutstropfen für Euch, dass ihr dann auch nass ward! Die Sonne kommt ja dann doch schnell wieder hervor und lasst euch nicht nur trocknen sondeen auch die Herzen wieder frohlocken um den restlichen Ausführungen zu folgen! –
Wünsche Euch noch viel Sonnentage und gute Fahrt!
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