
Bock ist in der Toskana angekommen
Mit unserem Gespann – Bock am Hänger und Auto – zogen wir wieder in Richtung Norden wegen der gebuchten Toskana-Off-Road-Tour mit Alessandro Marzi. Leider wurde diese kurzfristig, natürlich Corona bedingt, abgesagt. Die neu in Kraft getretenen Einschränkungen in Italien machten es den meisten Teilnehmern unmöglich mitzufahren. Das ist natürlich alles sehr bedauerlich, aber auch verständlich. Wir müssen uns daher eine eigene Toskana-Tour zusammen stellen.
Ein paar Tage bleiben wir mit unserem Standort wie geplant in Bolgheri, wo wir auch später das Auto und den Hänger am Bauernhof einstellen können, wenn wir mit dem Bock weiter fahren.
Die erste quasi Aufwärmrunde führte uns in die Hügeln hinter La California und dann weiter nach Pisa. Dort sollte bekanntlich ein Turm schief stehen. Das wollten wir checken und gegebenenfalls wieder gerade schubsen *grgrgr* 🙂 . Fieber gemessen und ausgerüstet wie Chirurgen mit Maske und Kappe stiegen wir den 55 m hohen Turm hoch. Das kleine Gerät, mit dem der Babyelefant-Abstand laufend geprüft wurde, piepste unentwegt, wie der Überwachungsmonitor bei einer OP. Ist ja klar, wenn zwei Personen aus einem Haushalt eine Sehenswürdigkeit gemeinsam besichtigen, kommt man sich logischerweise näher. Der Abstand war in unserem Fall ja egal. Der Blick auf die Stadt von da oben war grandios. Überhaupt der ganze Platz mit dem Dom, dem Baptisterium und dem Torre pendente ist ein Kulturjuwel. Der Bockchef hat sogleich Hand angelegt und den Turm ein bisschen zurecht gerückt. So sollte der Glockenturm von Pisa für die nächsten Jahrhunderte wieder durchhalten. Immerhin ist er es schon seit seiner ersten Bauphasen 1173 – 1183 gewohnt ein bisschen schief zu stehen.

Operation Pisa
Toskana ohne Florenz geht nicht, vor allem wenn der letzte Besuch schon an die 30 Jahre zurück liegt. Wir freuten uns auf den Stadtbummel. Diesmal nahmen wir das Auto, denn Besichtigungen in Großstädten machen mit dem Bock nicht wirklich Spass. Ausserdem stand eine lange Fahrt bevor, denn Florenz liegt nicht gleich um die Ecke von Bolgheri. Dank Google-Maps fanden wir problemlos eine Garage mitten im Zentrum (Meister Garmin war nämlich etwas durcheinander im Stadtverkehr, ist er doch eher der Spezialist für die Feldwege). Dann schlenderten wir in der Sonne zur Ponte Vecchio, zu den Ufficien und zum Domplatz. Wir bestaunten die eindrucksvollen historischen Bauwerke. Nachdem wir noch nie auf der Kuppel des Doms waren, buchten wir uns für einen Zeit-Slott ein und kletterten ohne lange Warteschlange die Treppen hinauf, alles natürlich mit den nötigen Sicherheitsvorschriften: Metalldetektor, Fieber gemessen, Maske und Abstandspiepser inklusive. Die Kuppel von Florenz von Filippo Brunelleschi galt bis ins 19. Jahrhundert als die größte Kuppel der Welt. Mit 45m Durchmesser und einer Höhe von 107m bleibt sie weit über das 15. Jahrhundert eine Meisterleistung der Baukunst. Etwas ausser Atem standen wir oben unter der Dom-Laterne und genossen den Ausblick auf die Stadt. Auch Florenz mit so wenigen Touristen zu erleben war natürlich einmalig und für uns sehr angenehm und schön.
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Bolgheri? Och wie schön, das ist ja direkt um die Ecke von „I Papaveri“, wo ich immer meine Wohnung habe.
Wie funktiniert das mit dem Abstandspiepser? Ist das eine Art Körperradar?
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Gibt guten Wein in Bolgheri, aber das weißt du ja sicher. Jeder Besucher bekommt einen Piepser umgehängt. Das Gerät hat rote und grüne Lämpchen. Wen grün leuchtet passt der Abstand zum nächsten Geräte. Wird der 1 Meter überschritten piepsen beide Geräte und leuchten rot. Die Technik dahinter weiß ich natürlich nicht. 👋
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Wow – das sind ja echt wieder ganz tolle Eindrücke! Florenz und Pisa sind echt immer wieder eine Besichtigung wert. Schön, dass ihr eure Reise genießen könnt! Passt gut auf euch auf und kommt gesund zurück! Aber nachdem ihr eh dauernd gecheckt werdet, wisst ihr wenigstens immer, dass ihr gesund seid 😉 Ganz liebe Grüße aus den mittlerweile herbstlichen Gefilden.
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Danke für den schönen Reisebericht. Weiterhin gesunde Weiterfahrt. lg Grüße bb
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