Pässemarathon 2021

Wir waren schon eine Weile unterwegs und haben fleissig Punkte gesammelt. Derzeit liegen wir am 16. Platz von rund 800 angemeldeten Teilnehmern beim Pässemarathon. Na, da haben wir gut aufgeholt!
Aber bevor es demnächst weiter nach Slowenien und Italien geht, gibt es noch einen kurzen Boxen-Stopp zuhause. Von Vorarlberg starteten wir über das Hahntennjoch nach Achenkirchen. Der Ort eignete sich gut als Ausgangspunkt für die schottrige Steinberg am Rofan – Straße, für die es festgelegte Durchfahrtszeiten gibt. „Also nur kein Schlendrian, damit wir auch pünktlich um 11:00 da sind.“ Wir waren sogar über pünktlich, so dass sich ein bisschen auf der Bank sitzen und schauen auch noch aus ging.
Für den Rest des Tages gab es kein bestimmtes Besichtigungsprogramm und die Fahrstrecke nach Bad Mitterndorf hatte sich Meister Garmin eh schon ausgerechnet. Wir hatten also Zeit. Die Ankündigung für die Abzweigung zum Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach kam daher recht gelegen. Der Bock wurde im Schatten unter einem Baum am Parkplatz zurück gelassen und wir wanderten die paar Schritte zum Besucherzentrum des Museum. Die Bauernhöfe aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert liegen verstreut in einer 8,5 ha großen hügeligen Landschaft. Dazwischen sind Spazierwege angelegt und so wandert man von Haus zu Haus. Am Donnerstag war der Besucherstrom sehr überschaubar, trotz sonnigem Wetter. Das war für uns natürlich super. Kein Gedränge bei den Höfen, meist waren wir alleine in den Häusern. Beim Summerau Hof gab es auch einen Bauerngarten. Ich musste feststellen, dass es auch in Tirol gefrässige Schnecken gibt, die den Kohl ganz schön zugesetzt hatten, aber dafür ist er sicher bio. Das Hofleben muss schon sehr hart gewesen sein, auch wenn der Hof so prächtig da steht und wir mit einem etwas verklärten romantischen Blick die Dinge bestaunten.



Nicht nur die Arbeit war gefährlich und hart. Auch die Brautwerbung konnte verhängnisvoll werden am Summerau Hof. Der Bauer hat auf seine Weiber aufgepasst und wie! Nicht die Leiter zum rauf klettern beim traditionellen „Fensterln“ war das Gefährliche, sondern die Ankunft vor dem Fenster der Angebeteten konnte tödliche Folgen haben. Gleich unter dem Fenster ist ein Loch in der Holzwand, wo das Gewehr durchgesteckt wurde und peng, schon war der liebestolle Interessent eliminiert. Brutal. Ich hab zwar den Fall nicht weiter recherchiert, aber ein paar Fragen stellten sich schon: Waren die Mädels so schön, dass er sie nicht hergeben wollte? War der Brautwerber von einem feindlichen Hof? Wollte der Bauer keine Mitgift zahlen? Für so eine Tat musste es ein Motiv geben.

Es gab viele schöne Häuser, Almhütten und Wirtschaftsgebäude von Handwerkern in der Anlage. Das alte Werbeschild in der lokalen Schmiede fand ich aufschlussreich und wird vielleicht die Blog lesenden Bergfexe auch interessieren.
Wie in den vorigen Jahrhunderten unter höchst lebensgefährlichen Bedingungen Holz geschlagen und dann zu Tal zu den Sägewerken gebracht wurde, wird in der Dauerausstellung über die Brandenberger Holztrift mit einem Kurzfilm und Bilddokumenten erzählt. Sicherheit war = O!
Hackler Hof Ennstaler Schafe in Tirol
So eine Reise in die Vergangenheit ist zwar spannend, aber mag man heute noch so leben? Was man aber sicher heute noch mag, sind die kulinarischen Köstlichkeiten nach alten Rezepten. Und sowas hab ich in der Gastwirtschaft gleich gekostet: Griesstrudel mit Sauerkirschenkompott, hmmm, köstlich. Gestärkt packten wir die nächsten 244 Kilometer in Richtung Bad Mitterndorf an. Nach guten vier Stunden Fahrzeit meldete sich der kleine Hunger beim Bock-Chef. Im Salettl in Lungötz bestellten wir ein Jausenbrettl. Nur so viel: Gut, dass wir eine Tupperdose dabei hatten. Die Tauplitzalm-Straße war an dem Tag noch unser Zielpunkt vom Pässemarathon. Es war eine schöner Sommerabend. Die Auffahrt auf die Alm am Abend war super, kein Verkehr, die Straße gehörte faktisch – bis auf einen Fuchs – uns alleine.





Nun, wir kamen aber nicht nur wegen den Pässemarathon-Zielen, sondern wir hatten noch ein Hochzeitsgeschenk einzulösen. Es gab schon zwei Versuche seit 2019, die dann Wetter bedingt nicht stattfinden konnten und die Pandemie machte es auch nicht leichter einen Termin zu finden. Aber jetzt schien es perfekt zu werden. Wir hatten nämlich eine Einladung zu einem Frühstück auf einer Plätte am Altausseer See. Wir – die illustre Gesellschaft – glitten über den ruhigen See mit einem trachtigen Fährmann und der Dachsteingletscher leuchtete bei blauem Himmel in der Morgenstunde herüber. Es war einfach genial, kitschig und köstlich zugleich. Danke nochmals an dieser Stellte an die edlen Spender. Ich weiß ihr lest mit. *grgrgr*

Den Dachstein hatten wir an dem Tag schon gesehen, die Dachstein-Straße fehlte aber noch. Sie war auch ein Zielpunkt, den wir erledigen mussten. Also rein in die Rüstung und rauf auf den Berg. Foto – Klick – und zurück, denn am Abend musste noch ein Geburtstag zeitverzögert am Ödensee nachgeholt werden. Da gab es natürlich auch Schmankerl und Salzburger Nockerl. Nach so viel Kulinarik scheint es, dass sich zum Pässe-, Besichtigungsmarathon noch ein Fressmarathon dazu gesellt hat?




Wenn das so weiter geht, passen wir bald nicht mehr in die Motorradhosen. Zuhause ist wieder Schmalhans Küchenmeister.
Wir sehen/lesen uns demnächst bei unserer Tour nach Slowenien & Italien.
Ci vediamo
#paessemarathon2021 #motorradreisen #salzkammergut #tirolerbauernhöfe #kulinarik #altaussee #amkelifearide #motorradfahren
Na endlich auch mal viele Sonnenstunden, dass habt ihr Euch verdient – das Plättenfrühstück eine super Idee für Freunde der Österreichischen Seen – DANKE für die Idee! – Und wenn ich wieder einmal in Kramsach (in nicht Coronazeiten, bin ich dort einmal jährlich) bin muss ich mir Zeit für das Museum Tiroler Bauernhäuser nehmen – Kenne nur den lustigen Friedhof und vor allem die leckeren und besten Prügeltorten (www.pruegeltorten.at)!
Salzburger Nockerl die verzwickt man wohl auch immer! Na ja, ihr seid ja immer wieder zu Hause, damit ihr dann wieder ins „Gwand“ passt! Wünsche Euch weiterhin gute und vor allem vorwiegen trockene Fahrten!
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Das Plättenfrühstück gefällt mir besonders gut!
P.
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Danke für den Hinweis „ä“
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