Korsikas Süden II

Wie vom wilden Schwein gebissen galoppierten wir diesmal die Küste entlang ein Stück nordwärts fast bis Ajaccio. Am Strand von Portigliolo zogen wir unseren Kapitän Hugo wieder an Land, bevor wir die Strecke zurück durch das Hinterland nahmen.

Auf Korsika sind die Schnellstraße zwar durchwegs kurvig. Die kleineren Straßen sind trotzdem angenehmer, weil der Schwerverkehr ziemlich weg fällt. Es reicht, wenn einem ein dickes fettes Wohnmobile irgendwo im Nirgendwo begegnet.

Grundsätzlich war ein kurzer Fahrtag vorgesehen, um das Strandleben noch auskosten zu können. Die prähistorische Hauptstadt Korsikas – Filitosa – konnten wir (Pi und ich) dennoch nicht links liegen lassen. Um zur Fundstätte zu kommen, bogen wir tatsächlich links ab. Alle anderen Mitreiter fuhren rechts weiter.

Filitosa ist ein unter Denkmalschutz stehender 8000 Jahre alter Fundort. Seine Menhirstatuen, seine Rundbauten und „Torre“ erstaunten. Wozu waren sie gedacht? Wie lebten die Menschen damals? 30 Jahre dauerten die Ausgrabungen. Die Forschungen von mysteriösen Monumenten vor allem unter dem Archäologen Roger Grosjean haben Aussergewöhnliches zu Tage gebracht: eine zyklopische Einfriedung, drei „Torre“ genannt Monumente, sechzehn Menhirstatuen, fast dreissig Fragmente von Menhiren, ein Hüttendorf, Keramikgegenstände und Waffen. Auch wenn die Granitfiguren sehr einfache Gesichter, Schwerte und Dolche zeigen, ist es dennoch sehr beeindruckend, weil es von einer Kultur stammt, die vor 8000 Jahren lebte. Im deutschen Sprachgebrauch ist ein Menhir ein Hinkelstein. Da fällt einem natürlich gleich Asterix und Obelix ein. grgrgr In der Motorradkleidung in dem Park noch weiter bei fast 30 Grad herumzustreifen, war auch uns dann zu heiß.

Zurück im Quartier überraschte uns eine sehr gesellige Runde. Die Bier- und Weinflaschen lagen schon leer am Boden bei Haus Nr 6 und die Kehlen hörten sich schon trocken an. Nachschub war gefragt. Kein Problem, der Bock hat ja große Seitenkoffer. Die coole Party konnte weiter gehen.

Der nächste Tag war auch kurz gehalten. Eine schnelle Runde über den Col de Saint-Eustache und wieder zurück. Es musste noch gepackt werden, weil der nächste Reisetag anstand mit Besichtigung von Ajaccio.

Ajaccio ist untrennbar mit dem Namen Napoleon Bonaparte verbunden, weil er hier geboren wurde. Das Maison de Napoleon war ein Pflichtprogramm. Gut, dass nicht so viele Touristen unterwegs waren, denn wir wussten nicht, dass man sich einen Zeitslot reservieren musste. Mit den Smartphone war das gleich erledigt. Es ging sich alles auch. Von aussen wirkt das Haus recht schlicht, in der engen Gasse eingezwängt. Innen war es sehr weitläufig mit großen Empfangsräumen.

Etwas nördlich von Ajacco lag unser letztes Quartier auf Korsika am Golf di Lava.
Von dort aus erkunden wir die nördlicher gelegene Ziele. Ein paar must-see-Plätze und must-ride-Strecken gibt es noch. Aber davon das nächste Mal.

Golf di Lava

#korsika #urlaub #ajaccio #napoleon #motorradtour #motorradfahren

2 Gedanken zu „Korsikas Süden II

  1. Kratschmer Elisabeth

    WOW – was ihr da alles auf Korsika entdeckt habt – die vielen Hinkelsteine u.a. sehr interessant – ihr lasst ja gar nix aus – alles ist drin, von kurvigen Strassen für den Bock, von Kultur für die Bildung, vom Strand für die Seele und die Picknicks/Partys für das Wohl! – Genießt Eure weitere Fahrt gesund und fröhlich!

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