Pässemarathon 2021

Drei Zielpunkte in der Lombardei fehlten noch für unser Grande Finale des Pässemarathons 2021. Schnell fröstelten wir uns über den Lukmanierpass bei 1 Grad runter zu den Oberitalienischen Seen.
Scheinbar wärmte mich der Restalkohol vom LutzKaffä, den ich mir am Vorabend noch beim Pizza-Weltmeister in Disentis gegönnt hatte.


Eine ganz schön lange Etappe lag vor uns. Zum ersten Pass waren es gefühlte Millionen ziemlich enge Kurven auf der SP5 von Vira rauf bis zum Passo und zur Chiesa di Forcora und dann wieder runter nach Maccagno am Lago Maggiore. Ich hegte schon den Verdacht, dass sich Meister Garmin wieder ein Mal ziellos einfach kurventechnisch austoben wollte. Beachtliche 40 Kilometer Kurvenparcours hatte er sich zusätzlich ausgedacht. Im Roadbook war das definitiv anders beschrieben. Im Nachhinein ist es egal, es war eine anstrengende aber schöne Strecke.
Von dort ging es gleich weiter zum zweiten fehlenden Zielpunkt zum „Balkon Italiens“. Von Luino bis Ponte Tresa passierten wir fünf Mal die Grenze zwischen der Schweiz und Italien, ein richtiger Zick-Zack-Kurs. Der Aussichtsberg Sighignola liegt mit 1.314 m Höhe über dem Südufer des Luganer See. Die Grenze läuft fast genau über den Gipfel. Es gibt drei Auffahrten, die in Lanzo d’Intelvi zusammen laufen und dort beginnt der Schlußanstieg. Interessant, dass die Straße vom Touring-Club initiiert und gebaut wurde. An der Spitze befindet sich eine Aussichtsterrasse, die noch auf der italienischen Seite liegt, daher die Bezeichnung „Balkon Italiens“. Bei guter Sicht erwartet einen ein phantastischer Ausblick auf den Luganer See und auf einige Viertausender der Alpen. Es war schon später Nachmittag und alles erschien in gleißendem Licht, was für die Fotos nicht so ideal war. Auch wenn das Panorama im Dunst lag, war es ein tolles Erlebnis dort oben zu stehen.


Für den dritten fehlenden im Bunde mussten wir zum Comosee, wo wir mit der Fähre nach Varenna übersetzten. Den Endspurt auf die Alpe Guimello sparten wir uns für den nächsten Tag auf. Den vorletzten langen Pässemarathon-Fahrtag ließen wir in einem hübschen Restaurant am See bei einem Gläschen Wein und einer Spezialität der Region – gesalzener Fisch – ausklingen. Morgen ist auch noch ein Tag, für den 101 Pass auf der Liste.





Stela, die Haushälterin, im Orange House unserem Quartier in Varenna, überraschte uns beim Frühstück gleich mit einer schlechten Nachricht. Wegen einer Baustelle im Tunnel war die Strecke von Varenna nach Bellsano den ganzen Tag gesperrt. Blöd, denn genau da müssten wir durch. Google-Maps wurde gleich aktiviert und zeigte eine kleine Straße, die um einiges länger war und über die Berge führte. Entlang vom See gab es keine Ausweichmöglichkeit, ausser wir hätten einen Umweg auf der Hauptstraße in Richtung Süden über Lecco in Kauf genommen. Stela war scheinbar nicht begeistert über unseren Plan, dass wir über die Berge fahren wollen. „Kleine schlechte kurvige Straße“, jammerte sie. Sie hatte ja keine Ahnung, dass genau solche Herausforderungen die Lieblingsstrecken vom Bock und vom Bock-Chef sind. Wir kurbelten nach Esino Lario hoch. Die kleine Straße war sogar als Panoramastraße angeschrieben und bot einige tolle Ausblicke auf den Comosee. Nix los auf der Strecke, perfekt und schön zu fahren. Parlasco, Pennaso, Taceno und schon war die Alpe Guimello angeschrieben. Schnell waren wir oben. Klick der letzte Schnappschuss! Juhu, wir hatten alle vorgegebenen Pässe geschafft.



Am Mittwoch, den 13.10.2021, genau um 11:03 Uhr, machten wir das finale Foto für den Pässemarathon 2021. 101 Ziele in acht Ländern waren abgeklappert. Es fühlte sich an, wie nach einer großen Prüfung, wenn alles vorbei ist. Eine große Freude war gepaart mit ein bisschen Wehmut, weil das Abenteuer Pässemarathon 2021 zu Ende war. Als 15. haben wir alle Ziele erreicht. An die 800 Interessenten waren angetreten, 172 haben bisher Zielpunkte erreicht. Ich glaube, wir können stolz auf unsere Leistung sein.
Es war aufregend, manchmal intensiv; wir sind ziemlich nass geworden; wir haben geschwitzt; wir haben einige Pässemarathon-Mitstreiter getroffen; wir haben viel gesehen; wir waren an Orten, die wir vielleicht so nicht besucht hätten; wir haben 101 Zielfotos und noch einige mehr gemacht; wir sind jetzt Millionen-Kurvenspezialisten; wir haben in 38 verschiedenen Quartieren genächtigt; wir haben unzählige Biere und 29 Flaschen Wein getrunken; wir haben nicht zugenommen; der Bock ist nur 1x mit uns umgefallen; wir haben 2,5 Reifen-Sets abgefahren und wir waren 13.274 km für den Pässemarathon 2021 unterwegs. Es war einfach großartig. Danke an das Team von Alpentourer für die tolle Auswahl der Ziele.

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Herzlichen Glückwunsch und Danke für die vielen schönen Impressionen.
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Danke. Freu mich, wenn ihr mit kommt
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Gratulation, dass ihr diese große Herausforderung – 101 Pässe – über die letzten Monate so gut bei allen möglichen Wettersituationen, gemeistert habt! Danke, dass wir Anteil nehmen konntet und dies auch noch gespickt mit Kultur, Kulinarik, Straßen die ihr liebt – vor allem wenn es kurvig rauf und runter geht bzw. über holprige Wege – sowie auch die Beschreibungen, was NachahmerInnen lieber vermeiden sollten!
Ich wünsche Euch eine gute Heimfahrt – hoffe ohne Regen und Schnee!
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Ein paar Tage bleiben wir noch. Wir müssen uns erholen:-)
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Gratuliere! Ihr wart echt ausdauernd!
Gute und sichere Heimfahrt!
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Danke Peter! Ja, war nicht immer leicht. 👋
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Gratulation zur Bewältigung des Marathons, tolle Leistung! Jetzt noch schöne letzte Tage und eine gute Heimfahrt!
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Danke. Sehen uns ja voraussichtlich bald 😃🏍👋👫🇮🇹
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