
Als 12. größte Stadt in Deutschland spielt die Sachsen-Hauptstadt Dresden im Bereich Innovationen und Spitzentechnologie ganz vorne mit. Wirtschaftlich bedeutend ist unter anderem die Informationstechnik und Nanoelektronik, weshalb es sich auch als Zentrum von „Silicon Saxony“ positionierte.
International kennt man Dresden als Kulturstadt. Der Kunst und Kultur galt auch unsere Interessen. Wir haben uns in das touristische Getümmel in Elbflorenz, wie die Stadt auch noch genannt wird, geschmissen. Dresden ist so vielfältig, dass wir uns nur einen winzigen Überblick verschaffen konnten. Bei vier aufeinander folgenden Luftangriffen im Februar 1945 wurden große Teile der Stadt zerstört. Der Wiederaufbau war schwierig und langwierig. Beispielsweise als ich 1991 da war, lagen die Bausteine der zerstörten Frauenkirche noch am Neumarkt. Erst 2005 konnte die Kirche wieder in Betrieb genommen werden. Historische Strukturen im Stadtkern wurden rekonstruiert, und neue Architektur ergibt in den äußeren Bezirken ein modernes Stadtbild. Neben dem Zwinger gehört die ehemalige Tabakfabrik Yenidze zu den markantesten Gebäuden der Stadt. Fabriken sollten nicht das Stadtbild stören, daher wurde sie im Erscheinungsbild einer Mosche 1909 gebaut. Das Minarett versteckt den Schornstein und der Name verweist auf ein Tabakanbaugebiet, das heute in Griechenland liegt, damals aber noch zur Türkei gehörte. Coole innovative Umsetzung einer Bauaufgabe! Heute ist es ein Einkaufszentrum und Bürogebäude.
Im Doppeldecker-Bus wurde uns noch einiges über den Erfindergeist der Dresdener erzählt: Erfindung des Melitta-Kaffeefilters, die Reiseschreibmaschine. Odol-Mundwasser, Zahnpasta in der Tube verhalf den Erfindern zu erheblichen Reichtum, so dass sie sich prächtige schlossartige Villen an der Elbe leisten konnten. Auch die erste Kondensmilch aus Pfunds Molkerei hat hier ihren Ursprung. Den Milchladen gibt es noch und nicht umsonst nennt er sich „der schönste Milchladen auf der Welt“.
Die Semper Oper gehörte zum Besichtigungsprogramm dazu, auch wenn Semper für uns, durch das Burgtheater in Wien, kein Unbekannter war. Erlesene Exponate präsentierte die königliche Porzellansammlung im Zwinger. Gezeigt wurde traditionelles Porzellan aus China und Japan aus den Beständen August des Großen. Ein unscheinbares Stück der Ausstellung, ein kleines zart grünliches Pinselauswaschschälchen zählt zu den kostbarsten Ausstellungsstücken. Es handelt sich um eine seltene Ru-Keramik aus der chinesischen Song-Dynastie (960-1127). Die Schale wurde 2014 in der Sammlung entdeckt. Eine vergleichbare Schale hatte 2017 bei Sotheby´s 37,7 Millionen Dollar erbracht. Da standen wir schon ehrfurchtsvoll vor der Vitrine!
Nachdem wir den ganzen Tag so viele schöner erlesener Kunst genossen hatten und wir das kulinarischen Abenteuer des Vorabends nicht wiederholen wollten, wurde der Hunger in einer gut besuchten Tapas-Bar ohne Risiko gestillt.

Vertiefendes Nachlesen ist sehr zu empfehlen. Links sind im Text eingefügt.
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😍 Meine Heimat! Ich komme aus Radebeul, an der wunderschönen Sächsischen Weinstrasse. Hätte ich das gewusst, dann hätte ich euch da einen Besuch abgestattet. 🤗
Wundervolle Weiterreise.
Liebe Grüße Maria
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Schöne Gegend. Liebe Grüße Annemarie
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