Erzgebirge

Durch Baumalleen und zwischen den gelben Kornfeldern näherten wir uns dem Erzgebirge, einst das größte Bergbaugebiet Europas.

Auch die Region Erzgebirge durchwanderte eine wechselvolle Geschichte. Seit dem 13. Jahrhundert gab es hier Glaserzeugung, die durch das große Holzvorkommen zur Befeuerung der Öfen begünstigt war. Schiefer, Zinn, Wismut, Kupfer und Silber waren die begehrten Erze, die zum wirtschaftlichen Reichtum Sachsens beitrugen. Jedoch war es im Laufe der Jahrhunderte ein ewiges auf uns ab, Zuwanderung, Abwanderung, Armut und Reichtum. So wurde beispielsweise ab dem 16. Jahrhundert das Münzmetall Silber gleich vor Ort zu Geld verarbeitet. Die Einführung von Goldwährung 1871 bedeutete ein paar Jahrzehnte das Aus für den Silberbergbau. Der Bergbau hinterließ auch große Umweltschäden und die Bedingungen für die Bergleute waren nicht gesund. Im Krisenzeiten wurde immer wieder nach neuen Erwerbszweigen gesucht. Um 1800 wurde mit der industriellen Revolution, geprägt durch neue Maschinen zur Baumwollverarbeitung, die Textilverarbeitung wichtig. Vorkommnisse von Cobalt wurden wichtig für das Gewerbe der Blaufärberei. Im Osterzgebirge entwickelte sich die Holzwaren- und Spielzeugherstellung. Durch ein Dekret, war aber nur die Verarbeitung von regionalem Holz erlaubt. Die Erzgebigische Volkskunst mit Räuchermännchen, Weihnachtspyramiden, Schwibbögen, kleine Engel für den Christbaum und Nussknacker sind heute noch begehrte Mitbringsel von den traditionellen Weihnachtsmärkten im Erzgebirge.

Auf unserer Fahrt kamen wir zufällig beim Nussknacker-Museum mit seinen über 6000 Nussknackern vorbei.

Leider ist auch der Nussknacker aus dem Erzgebirge durch chinesische Massenware, die in den Supermärkten und Möbelhausern vor Weihnachten angeboten werden, schwer gefährdet! Der Qualitätsunterschied ist gravierend, auch wenn das Erscheinungsbild der asiatischen Nussknacker gravierend ähnlich ist.

Echte (links) und chinesische Nussknacker (rechts)

Das Museum hat aber noch anderes Schmankerl zu bieten, wie eine Sammlung an coolen DDR-Motorrädern.

… und verschiedenste Modelle von Sesseln, die in der lokalen Stuhlfabrik in Neuhaus, ehemals angefertigt wurden. Mein „Sessel-Herz“ hat geblutet, den einen oder anderen hätte ich da schon gerne mitgenommen.

Unser Tagesplan war noch nicht ganz ausgereift und die Wolken am Himmel nach dem dichten Nebel am Morgen bei der Abfahrt in Altenberg liessen Zweifel aufkommen. Bei einer Manner-Schnitten-Pause wurden schwer überlegt, wo und wie es nun weiter gehen soll.

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