
Wir waren schon mehrmals in Rumänien, aber noch nie in Bukarest, der Hauptstadt. Es war daher höchste Zeit, diese Lücke zu schließen und „Klein Paris“ einen Besuch abzustatten.
Wir ließen uns mitten im Zentrum der Stadt in einem großzügigen Appartement mit Waschmaschine nieder. Der Bock quetschte sich am Gehsteig ganz eng an den Gartenzaun vor dem Haus. Noch schnell vor Ladenschluss den Mini Market aufsuchen, um wieder ein Mal selber zu kochen. Leider war der Laden nur mit Getränken ausgestattet, so marschierten wir doch etwas weiter zum nächsten größeren Supermarkt (drei Etagen!!!, wir hatten Mühe die Nudeln zu finden). Natürlich haben wir ganz viel eingekauft, so dass gleich unsere Einkaufstaschen voll waren. Bei dem riesigen Angebot kein Wunder. Bei einer Flasche Wein und leckerem Essen wurde die Besichtigungstour für den nächsten Tag ausbaldowert.


Eigentlich gäbe es ganz viel zu sehen, wie in jeder großen Stadt, aber wir mussten uns entscheiden. Klar das „Haus des Volkes“ der Ceausescu-Ära war ein Fixpunkt. Für dieses Bauwerk wurden ganze Stadtviertel geschliffen. Mit 5100 Zimmern ist es das zweitgrößte Verwaltungsgebäude der Welt nach dem Pentagon. Wahnsinn! Ja und Größenwahnsinn ist auch seine private Villa. Alles was Anfang der 60er Jahre gut und teuer war, wurde dort verarbeitet. Dem Diktator fehlte es nicht an Luxus und Komfort und natürlich das alles auf Kosten des verarmten Volkes.
Die Altstadt von Bukarest ist architektonisch interessant. Französischer Barock und osmanische Einflüsse reihen sich aneinander. Die Gebäude wirken sehr monumental. Mir kam alles viel größer als in Wien vor. Das kleine Kloster Stavropoleos von 1724 ist eines der schönsten Architekturdenkmäler mitten in der Stadt. Nicht weit davon ist die orthodoxe Neue St. Georgs-Kirche von 1705-1707. Neu deshalb, weil Vorgängerbauten bis ins 15. Jahrhundert bekannt waren.






Natürlich waren wir auch im ältesten Bierlokal der Stadt, im Caru´ Cu Bere. Es wurde im neugotischen Stil vom österreichischen Architekten Zigfrid Kofczincky 1888 errichtet und hat nach dem ersten Weltkrieg die Glasfenster und Holzschnitzarbeiten im Inneren erhalten. Die alte Karawaserei „Hanul lui Manuc“ geht auf einen tüchtigen armenischen Kaufmann zurück und beherbergt heute auch einen Biergarten mit Restaurant. Durstige und hungrige Seelen sowie Naschkatzen brauchen sich in Bukarest keine Sorgen machen, nichts zu bekommen. Und Kaffee-Junkies finden ihren Platz in der Pasajul Macca Villacrosse ihren Platz.








Der erste Eindruck von Bukarest war sehr überzeugend. Die nächste Reise nach „Klein Paris“ würde ich aber mit dem Flugzeug machen. Noch ein Mal über die endlosen flachen Felder mit dem Bock heran reiten, ich glaub, das mach ich nicht mehr.




Wer zum Bier des Tages möchte muss hier klicken.
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Allein das „Motor“rad auf dem letzten Foto war die Anreise wert! Das alte Bierlokal auch.
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