
Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort angekommen, in Constanta (Konstanz) am Schwarzen Meer. Nichts ahnend, konnten wir aus dem vollen Unterhaltungsprogramm der Stadt schöpfen und das für ganz wenig Geld.
Ich wusste nicht, dass die Fahrt mit dem Motorrad durch die never ending öde ungarische Tiefebene eigentlich ein Feuerwerk an Abwechslung ist, bis wir von Bukarest nach Constanta gefahren sind. So weit das Auge reichte abgeerntete braune Felder, alles extrem flach und staubig, wir durchquerten die reichen Kornkammern Rumäniens. Es war schon unerträglich heiß, obwohl wir es schon gewohnt sein sollten. Sogar die schwarzen Kühe von Calarasi hatten sich in das flache Gewässer an der Donau geflüchtet, wirklich ein seltener Anblick. Die Überfahrt über die Donau mit der kleinen Fähre von Ostrov nach Calarasi war das einzige bemerkenswerte Ereignis auf den 275 Kilometern bis wir in Constanta ankamen.





Der erste Eindruck entsprach nicht ganz meinen Erwartungen, trotzdem fühlte ich mich gleich recht wohl. Unser erster Orientierungsspaziergang durch die Altstadt runter zur Promenade am Meer zeichnete ein Bild zwischen Verfall und Baustopp. Schöne heruntergekommene alte Häuser wechselten mit neuen Ruinen, denen entweder das Geld für die Fertigstellung ausgegangen war oder die Investoren abhanden gekommen waren. Die Stadtverwaltung hatte wenigstens erkannt, dass eine Sanierung des Wahrzeichens der Stadt, das Casino, ein Architekturjuwel aus dem Jugendstil, dringend renoviert gehört. Über den Baugittern leuchtet schon der neue weiße Anstrich. Aber insgesamt bot sich ein Bild einer prächtigen Stadt. Unterschiedlichste Baustile spiegeln die diversen kulturellen Einflüsse wieder. Es war ein lauer Sommerabend und das dunkelblaue Meer klatschte an die Kaimauern. Viele Urlauber schlenderten am Hafen mit den Ausflugsbooten entlang und langsam füllten sich die Bars und Restaurants. Urlaubsstimmung überall. Wir nahmen ein paar Drinks und planten den nächsten Tag. Die Besichtigung der Moschee und der Altstadt bei Tageslicht war fix. Zum Strand runter und im Reiseführer war das Delphinarium sehr empfohlen worden. Also wir hatten einen Plan. Und was der nächste Abend so bringen würde, liessen wir auf uns zukommen. Der Flohmarkt am Ovid-Platz, direkt vor unserer Haustüre war ja sicher noch offen, das war klar. Ausserdem wohnten wir über dem ZIG ZAG Pub, wo wir ein Bierchen vor dem nach Hause Weg für die durstigen Kehlen trinken konnten.
Moschee und Altstadt
Begegnung mit Michaela, einer großartigen Sängerin, die sich durch ihre privaten Konzerte ein Körberlgeld zu ihrer kleinen Rente dazu verdient. Immerhin war sie einmal Sängerin in der Oper, beim Radio Symphonie Chor und in jungen Jahren gut gebucht bei Veranstaltungen.
Spaziergang zum Strand – und Begegnung mit einem Bruder vom Bock
Als wir so dahin schlenderten, erweckten ein paar KTM Motorräder unsere Aufmerksamkeit. Stand da auf einem Schild 4V Rally Raid? Etwas weiter hinten am Parkplatz erspähte der Bock-Chef eine BMW 1200 GS Adventure auch in rot, so wie unser Bock. Den Besitzer der Maschine, Mihai, fragten wir was hier los ist. Er erklärte uns, dass jedes Jahr eine Off Road Ralley um diese Zeit hier stattfindet. Die Motorräder seien grade auf der Strecke und er gehört zum Organisationsteam . Es wurde gleich gefachsimpelt über den Bock und über Rumänien. Wir tauschten die Telefonnummern, vielleicht geht sich ein Bier in Brasov aus, wenn wir übernächste Woche dort sind.








Delfinarium und die Mega Show mit den Delfinen
Unglaublich was wir da zu sehen bekamen. Die Show ist grandios.







Stadtfest am Ovid-Platz – Mega Licht-Show und Musik von The Motans, eine ziemlich angesagte rumänische Band



Das war ein ereignisreicher Tag mit vielen Eindrücken, so dass wir ziemlich k.o. ins Bett fielen.
Und wer sich jetzt noch für das Bier des Tages interessiert, der muss hier klicken.
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