Unbekanntes Griechenland

Eine der beliebtesten Urlaubsdestinationen der Europäer – Griechenland – wartet immer wieder mit Überraschungen auf. Zumindest bei uns. Von Bulgarien kommend, am Weg nach Chalkidiki, durchstreiften wir eine touristisch weniger bekannte Ecke von Hellas.

Wir passierten die bulgarisch-griechische Grenze bei Zlatograd-Termes. Die Straße auf bulgarischer Seite war super kurvig, ein bisschen zerschlissen, aber gut. Auf der griechischen Seite war sie dann noch superiger, guter Belag, kurvig, breit, tolle Ausblicke und kein Verkehr. Die Etappe war nicht zu lange, denn in Krinides (noch nie davon gehört) wurde es schlammig. Eine für Griechenland wichtige therapeutische Schlammquelle wurde bei der Hotelbuchung dort versprochen. Der Sturm fegte uns förmlich vor die Hoteltür. Bewaffnet mit unseren Badesachen spazierten wir die 50 m vom Hotel zu den Schlammpools. Wir konnten uns gar nichts vorstellen. Wir füllten ein medizinisches Formular aus, dass wir keine Risikoerkrankungen hätten und für eine Schlammtherapie geeignet seien. OK! Und dann stiegen wir getrennt nach Männlein und Weiblein hinab in die Schlammpool. Bis zum Hals steckten wir im „Dreck“. Mindestens 20 Minuten sollte man aushalten in dem Gatsch. Es fühlte sich schmierig aber nicht unangenehm an. Danach zogen wir uns an einem Seil wieder raus aus der Suhle und ab in die Hochstrahl-Therapie-Dusche. Der Raum war etwas spooky, erinnerte er mich sehr an die Gaskammern in Mauthausen. Von einem primitiven Rohrsystem, das an der Decke montiert war, ragten unzählige in die Jahre gekommene Spritzauslässe herab und daneben hingen jeweils isolierte Kabeln mit Schaltknöpfen zum ein- und ausschalten der Hochdruck-Duschdüsen. Gott sei Dank kam wirklich nur Wasser aus den Spritzdüsen, die wirklich den ganzen Schlamm wie ein Kärcher abwuschen. Gleichzeitig wirkte der starke Wasserstrahl wie eine Massage. Die Haut war nach der Schlammpackung richtig babyweich. Auch für den Bewegungsapparat und für Organe sollte die Behandlung gut sein. Auf alle Fälle, wir waren danach so müde, dass wir ein spätes Nachmittagsschläfchen vor dem Abendessen einlegen mussten.

Straßentechnisch war die Weiterfahrt noch immer super. Hügel auf und ab, Kurve rechts, Kurve links und noch immer nix los, genug Zeit zum schauen, was die Landschaft so hergab. Die Ernte von riesigen grünen Oliven war da und dort zu beobachten. Granatäpfel hingen schon prall an den stacheligen Stauden. Und weite Flächen mit weißen flockigen Büscheln auf grünen oder braunen Stauden säumten unseren Weg. Was war das? Ah, Baumwolle, aber hier in Griechenland? Wir haben wieder was dazu gelernt. Griechenland, Spanien und Bulgarien sind die einzigen Baumwollproduzenten in Europas. 80% der in Europa produzierten Baumwolle werden hier geerntet. Das ist zwar nur 1% der Weltproduktion an Cotton, aber immerhin, für ein paar Watte-Stäbchen reicht es schon.

Und jetzt ab ans Meer auf Chalkidiki, in Ormos Panagias

Fotocredit, zwei Fotos stammen von der Webside: Krinides Schlammbäder

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