
Ein schöner Ausflug in Frankreich stand noch auf der Wunschliste. Wir fuhren nach Grasse – die Parfume Metropole schlecht hin.
Jedoch folgten wir nicht den Spuren des Hauptakteurs und Mörders Grenouille aus Patrick Süskinds Bestseller-Roman „Das Parfum“, sondern schauten uns im Parfum-Museum und der Manufaktur Fragonard um. Fragonard, gegründet 1926, gehört zu den führenden Unternehmen in der Parfüm-Branche. Ich habe gelesen, dass sich Süskind seine Hintergrundinformationen über die Parfum-Herstellung auch bei Fragonard geholt hatte. Die Familiengeschichte der Firma Fragonard ist spannend, da der Name eine Homage an den Hofmaler Ludwig XV. ist, Jean Louis Fragonard (1732-1806) und nicht der des Gründers.



Bei einer Führung durch die Fabrik erfuhren wir, wie die Duftessenzen extrahiert werden, wie die Duftkreationen gemischt werden und wie Seifen und Cremen entstehen. Die Berufsausbildung des Parfumeurs – auch die Nase genannt – dauert an die 10 Jahre. Bis zu 4000 Duftessenzen heißt es dabei zu unterscheiden und in betörenden Nuancen zu mischen. Gerne leisten sich die großen Marken – Chanel, Dior, Yves Saint Laurent – ihre „eigene Nase“. Ca. 600 „Nasen“ gibt es in der Branche, die meist als Freelancer arbeiten und wirklich gutes Geld verdienen. Es gibt einen Verhaltenscodex, dass nur für maximal 10 Kunden geschnüffelt und gemischt werden darf. Die Rezepturen unterliegen der Geheimhaltung. Diese Berufssparte ist männlich dominiert. Die meisten davon leben in Frankreich. Die Führerin meinte, dass die wirklich guten „Nasen“ Multimillionäre sind.









Das Konzept von Fragonard ist ein Lebensgefühl zu vermitteln, was sich in der Distribution der Waren bemerkbar macht. Es werden in den Geschäften in Grasse und auch international nicht nur Düfte angeboten, sondern der Trend geht zu Homestyling, und echt schöner Mode, die ihren Preis hat. Die Stoffe sind bunt gemustert, haben eine tolle Qualität und eine hochwertige Verarbeitung. Aber gehen wir nochmals kurz zurück zu unserer Führung in der Manufaktur. Am Ende landeten wir im Show-Room, wo es nur schwer war, letztendlich nichts zu kaufen, so eingehüllt in eine Duftwolke von Wohlgerüchen und schönen Dingen.













Gemütlich spazierten wir zurück zu unserem gelben Bock. Die Heimfahrt war wie schon an den Vortagen atemberaubend vorbei an hübschen Städtchen. Es ging durch Schluchten rauf und runter. Waren wir am Talboden unten in der Schlucht und ich blickte die senkrecht aufsteigenden Felsen rauf, kam ich mir klein wie eine Maus vor. Fuhren wir aber oben dahin, wurde mir fast schwindlig, wenn ich in die Abgründe runter schaute, vor allem, wenn es keine Straßenbegrenzung gab. Die hätte zwar im Ernstfall auch nicht viel genützt, psychologisch hätte sie mich dennoch beruhigt. Fein, dass wir im Frühling/Frühsommer unterwegs waren, denn der Duft von Rosen, Ginster, Akazien und vor allem Jasmin begleitete uns als kleine Reminiszenz an die Düfte bei Fragonard auf der Heimreise zu unserem kleinen Häuschen.
P.S.: Die schwarze Regenwolke hat uns auch auf dieser Fahrt gefunden!
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Grasse – ein wunderschöne Ort und riecht nach vielen Düften. Das stimmt: bei Fragonard riecht man so viel, dass man am Ende im Shop nicht weiß, was man als Erinnerung im Shop kaufen soll und geht dann nur mit der Erinnerung an die besten Düfte der Welt durch den bergigen Ort und dann nach Hause! – Meine Erinnerung während eines Aufenthaltes zum Verbesserung meines Französisch in Antibbes – wo es am Nachmittag immer in die Umgebung ging.
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