
Was macht man am Meer mit den Motorradstiefeln? Man zieht sie aus und bringt sie in Sicherheit.
Ein Must-see-Zielpunkt auf der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela waren die Felsen von Praia das Catedrais in Galicien. Spannend war schon die Anreise, denn weit und breit keine Felsen in Sicht, nur das Meer am Horizont und so manche Bucht mit den schaumbekrönten Wellen, die anbrandeten. Wo sind die spektakulären Felsen, dachte ich mir da hinten am Sozia-Sitz beim Einparken? Aber schon bald war das Geheimnis gelüftet. Wir waren eigentlich über den Felsen, die teilweise noch von der Flut umspült wurden. Das richtige Vergnügen beginnt erst bei Ebbe, wenn sich das Meer zurück zieht. Etliche Ungeduldige stapften schon unten im Sand herum und hüpften in den flachen anbrandenden kleinen Wellen herum. Noch war es etwas zu früh, um etwas näher an die Naturmonumente heran zu kommen, aber nach der entspannten Mittagsrast hatte sich das Meer schon sichtlich zurückgezogen. Wir gingen runter zum Strand. Strahlender Himmel, das Getose von den Wellen, das türkisblaue Meer, der nasse Sand und die noch nassen Felsformationen waren eine grandiose Kulisse.




Wir entschlossen uns, die Stiefel auszuziehen und die Motorradhosen hoch zu krempeln. Der Bock-Chef hatte seine Stiefel schon in einer Felsnische verstaut. Ich stand bereits mit einem nackten Fuß am Sand und hatten das andere Bein auf einem Vorsprung abgestützt, um den Zipp zu öffnen, als plötzlich noch eine größere Welle heran rollte. Glück gehabt, es ging sich gerade aus, dass die Hose und der Stiefel nicht nass wurde. Rasch war auch mein Schuhwerk sicher geparkt. Der Sand war angenehm und das Wasser war überraschenderweise gar nicht kalt. Wir schlenderten und platschten im Wasser zwischen den geschichteten Felsformationen herum. Über Jahrtausenden trotzten sie den Gezeiten, wurden umspült und ausgehöhlt, so dass die Gebilde tatsächlich an die Gewölbe von Kathedralen erinnern.
Beeindruckt von den „Kathedralen“ und den tosenden Wellen hatten wir fast die Zeit vergessen. Noch schnell ein Pickerl auf den Pfeiler geklebt und weiter ging unsere Pilgerfahrt. Mittlerweile haben wir schon mehr als nötig an Kilometern runter geradelt und Santiago de Compostela ist noch nicht in Sicht. Aber … die Routenbezeichnungen für die Pilger verdichten sich sichtlich.

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