
Für die Reise gibt es zwar einen groben Zeitplan, aber da wir unsere Route schon etwas geändert hatten, war nicht sicher, ob wir den Kamelmarkt an einem Samstag in Guelmim schaffen würden.
Nun, es ist sich ausgegangen. Unsere Abreise aus der Oase Tighmert fiel auf einen Samstag. Wir parkten den Bock neben dem Taxistandplatz am Marktgelände, wo schon reges Treiben herrschte. Obst, Gemüse, Getier, Hausrat, ein Fetzenmarkt, Werkzeug, scheinbar alles war hier erhältlich. Die „erschöpfte“ Männerwelt lagerte schon beim Teehaus auf den Teppichen und war in geschäftige Gespräche vertieft (leider kein Foto, denn ungefragt mach ich das nicht). Über eine Stiege konnte man in die abgegrenzten Bereich der Tierhändler kommen. Einige Dromedare, viele Ziegen und Schafe wurden feilgeboten. Der Ziegenbock wurde bei den Hörnern hochgerissen, um das Gebiss den potentiellen Käufern zu zeigen. Mit zusammengebundenen Beinen am Boden liegend waren die Tiere ihrem Schicksal ausgeliefert. Da nützte kein blöken und meckern. Ein Rudel junge Schafe war einfach an den Hälsen wie ein Bündel zusammengeschnürt. Ein Aufschrei bei unseren Tierschützern wäre da gewiss. Die Dromedare wollten wir uns näher ansehen. Hallo, Francais? Deutschland? Schweiz? Österreich? Ah, aus Wien? Egal wo wir auftauchen, es gibt immer jemanden, der Deutsch spricht. Diesmal war es der Besitzer der Dromedare, Belaid. Er hat in Wien im Donauzentrum gearbeitet, bevor er wieder zurück zur Familie in die Sahara gekommen ist. Dromedar wollten wir natürlich keines kaufen. Unbedingt sollten wir seine mitgebrachten Kunsthandwerk-Sachen der Berber-Familie anschauen. Nur anschauen! Man muss nichts kaufen, obwohl der Familie diese Tauschwaren helfen. Dromedare werden im Moment nicht so gut verkauft, weil es trocken ist. Wer ein Tier kauft, muss auch Geld für Futter haben, usw. usf. Ein wunderschönes altes bemaltes Kamellederstück – ähnlich dem Leder vom Postsack im Museum in Tighmert – hatte meine Aufmerksamkeit natürlich nicht unbemerkt auf sich gezogen. Hingesetzt in das kleine Zelt , ein Tässchen Tee und schon wurde verhandelt. Belaid erklärte, dass früher solche Lederstreifen, quasi als Heiratsurkunden fungierten. Ah, und da kommt auch Barmal vorbei. Schön ihn nochmals zu treffen.
Um ein Souvenir und einige Freundschaften reicher kletterten wir auf den Bock und schaukelten mit unserem „Wüstenschiff“ (alias Bock) in Richtung Antiatlas. Die Gegend ist touristisch nicht so bekannt, obgleich es ein tolles Straßennetz gibt. Wir genossen die schönen Gegend. Noch ein Blick auf den Atlantik bei Sidi Ifni und weiter über den Col Kerdous ging es für ein paar Tage nach Tafraout. Von dort aus starten ein paar vielversprechende Ausflüge.










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