
Am Weg von Merzouga ins Rosental liessen wir die Khettaras einfach rechts liegen. Also fuhren wir wieder in Richtung Osten zurück, um noch ein paar Punkte anzusteuern, die uns interessierten.
Die Source bleue de Meski, die blaue Quelle in der Oase bei Madkhal Meski (Nähe Errachidia) war so ein Punkt. Das war auch ein Grund, warum wir uns bei Birgits Bed & Bistro einquartierten. Das liegt quasi gleich um die Ecke und es gab eine europäische Speisekarte. Nach sechs Wochen Tajine und Co hatten wir Gusto auf was Heimisches. Birgit und Bernhard aus Deutschland betreiben gemeinsam mit Driss, einem Marokkaner, das B&B. Eine spannende Erfolgsgeschichte, wie es zu der Freundschaft und Partnerschaft gekommen ist. Harte Arbeit und gegenseitiges Vertrauen schweißt die Geschäftspartner zusammen, was für beide Seiten eine Win-Win-Situation zu sein scheint. Birgit hat uns bekocht und Bernhard hat für die alkoholischen Genüsse gesorgt. Driss war für die Logie zuständig. Nun wir waren bei der Blauen Quelle. Grundsätzlich ist das ein wunderbarer Ort, der viele Camper anlockt(e), weil unter den Palmen in der Oase kühle Stellplätze sind. Ein großes blaues Becken wird von einer Quelle gespeist, die leider in den letzten Jahren kaum mehr sprudelt.

Dementsprechend schlecht und etwas heruntergekommen wirkt die ganze Anlage, die noch aus der Kolonialzeit stammt und ehemals den französischen Soldaten als Schwimmbecken zur Abkühlung gedient hat. Um den Tourismus bei der Source bleue de Meski wieder anzukurbeln ist eine Renovierung und Modernisierung angedacht, auch damit das Wasser wieder fliesst. Hoffentlich kann das rasch umgesetzt werden, denn die Händler in der Oase und der ganze Ort leiden unter den fehlenden touristischen Einnahmen. Bei unserem Spaziergang bei der blauen Quelle haben wir von einem Verwandten von Driss erfahren, dass es am Abend einen Musik-Event für eine Schweizer Gruppe im Ort gibt. Birgit und Bernhard sind nicht mehr unbekannt in dem Dorf und Driss ist quasi verwandt mit allen, daher war es keine Schwierigkeit sich einfach dazu zu gesellen. Mouloud Meskaoui, kein unbeschriebenes Blatt in der marokkanischen und europäischen Musikbranche, gab in seinem Haus in Meski ein privates Konzert. Echt Spitzenklasse! Grandios!



Für uns was dieser Abend die Entschädigung für einen besch…… Tag.
Was war alles schief gelaufen? Wegen der Khettaras waren wir zurück gekommen. Diese unterirdisch von Menschenhand geschaffenen Wasserläufe dienten Jahrhunderte zur Bewässerung in trockenen Regionen. Es war ein ausgeklügeltes Netzwerk. Durch absinken des Grundwasserspiegels von 4 m auf mehr als 40 m funktioniert das System nicht mehr. Diesel- oder Solarpumpen erledigen heute das hochpumpen des Grundwassers. Neugierig besichtigten wir eine Khettara mit einem Guide! Wir kletterten in so einen ausgetrockneten Gang hinunter, gingen ein Stück und dann stiefelten wir wieder den nächsten Gang hoch, das wars. Ca. 10 Minuten hat das alles gedauert.
Na dann auf zur nächsten Überraschung, zur Himmelstreppe von Hanns-Jörg Vogh. Meister Garmin war unschlüssig, welche Piste er nehmen soll, denn einen genauen Anfahrtsweg gab es nicht. Ich mach´s kurz. Wir kamen nirgends hin, weil unsere Benzinanzeige im Eimer war. Plötzlich tuck, tuck und der Bock war leer. 124 km hätte der Sprit noch reichen sollen. Nun den! Wachel, wachel am Strassenrand, damit jemand stoppt. Ein freundlicher Marokkaner auf Heimaturlaub hielt an, nahm den Bock-Chef mit zur nächsten Tankstelle, die 19 km entfernt war und brachte ihn auch wieder zurück. Die Bock-Chefin bewachte derweilen bei heißen 30 Grad mitten im Nirgendwo das Gefährt. Benzin rein, keine Lust mehr irgendwelche Kunstwerke in der wüstigen Landschaft zu suchen. Zurück zu Birgit und Bernhard, die ein Trostbier spendierten.

Und jetzt gibt es für euch eine Kostprobe vom Konzert von Mouloud Meskaoui:
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