
Über die Donau
Weitere 380 km sollten es am zweiten Tag werden. Sehenswertes und Interessantes durfte trotzdem im Tagesprogramm nicht fehlen.
Begonnen haben wir mit dem „ungarischen Trauma“, der Schlacht von Mohacs. 1526 wurden die Türken den Ungarn zum Verhängnis. Sultan Suleyman okkupierte Ungarn bis auf wenige kleine Teilstücke. Ungarn war quasi von der Landkarte verschwunden und Tausende ließen ihr Leben in Mohacs am Schlachtfeld. Zur Erinnerung wurde hier eine Gedenkstätte errichtet, eine Art Wandergarten mit künstlerisch gestalteten Holzskulpturen, die an das verhängnisvolle Ereignis gemahnen.
Zurück zu unserer langen Tagesetappe, die ursprünglich nicht ganz so lange geplant war. Wir bekamen einen heißen Tipp von einer lieben Kollegin, wenn schon in der Gegend, dann sollten wir eine Besichtigung der neu renovierten Jugendsitl-Synagoge in Subotica nicht auslassen. Ausserdem interessierte es mich, ihre Heimatstadt zu besuchen. Und nun kam natürlich unser artificial intelligent-Meister Garmin wieder auf den Plan. Kurze Strecke, also quer Feld ein durch die Raps-gelbe ungarische Tiefebene. Bei Mélykút war es ihm dann schon zu viel Strasse. Mit einem Schlenkerer nach rechts ging es zwischen den Feldern in Richtung serbische Grenze. Es dürfte geregnet habe, weil in den Furchen noch Pfützen standen. Der Gatsch pappte sich in die Stollen, der Bock kippte nach links und wusch schon lagen wir im Schlamm. Vorsichtshalber hatte der Bock auch gleich einen Seitenkoffer abgeworfen. Richtig gesuhlt rutschen wir in der Gatschmulde hin und her, um den Bock vorsichtig auf sicheres Terrain zu manövrieren. Hauptsache es blieb alles heil. Ziemlich eingesaut fuhren wir sicherheitshalber auf der Straße weiter nach Subotica. Wir parkten gleich neben der prächtigen Synagoge, gingen zum Haupteingang und dann – wegen lokalem Feiertag geschlossen! Das musste erst bei einem kleinen Spaziergang durch die reizende Altstadt und einem Kaffee verdaut werden.
Mit ein bisschen #thinkpositiv ritten wir weiter durch die serbische Tiefebene mit vielen Obstplantagen und Gemüsefeldern. Es entstand der Eindruck, dass es voran geht, aber dennoch wirkten viele Orte wie Geisterstädte. Zahlreiche dem Verfall Preis gegebene Bauernhöfe säumten die Straßendörfern.
Bei Plankenburg überquerten wir die Donau und passierten die Grenze nach Kroatien. Irgendwie war uns bei der Planung entgangen, dass wir am Weg zum Fruska gora Nationalpark hier für ein paar Kilometer Serbien wieder verlassen müssen. Also Stempel in den Pass und einige Kurven den Hügel hoch und schon waren wir nach drei Minuten wieder in Serbien. Auf der Partizanzki put (Partisanen-Strasse) schlängelten wir uns um so manches Schlagloch 1 1/2 Stunden durch die Laubwälder. Die Gegend ist sehr beliebt für Ausflüge und da ja ein nationaler Feiertag war, wurde auf den Waldlichtungen fleißig gegrillt. Bei den Wohlgerüchen meldete sich auch bei uns langsam der Hunger auf den letzten Kilometern nach Belgrad.
Mission beendet!

Im Fruska gora Nationalpark
#subotica #mohacs #motorradfahren #motorradreise
Die Schlamm-Maske gehört doch normalerweise ins Gesicht :-)! Wichtig ist, dass nichts passiert ist! Mr. Garmin und eure Abenteuerlust sind immer für Überraschungen gut *ggg*
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