
Wir bewegen uns auf der Iberischen Halbinsel auf der Insel der Entdecker und Eroberer. Nicht nur die Spanier waren fleissig in den Weltmeeren unterwegs auch die Portugiesen ließen ihre Schiffe zu Wasser, um den Seeweg nach Indien zu erschliessen.
Wir wollen nicht nach Indien, uns reicht bei unserer Umrundung der Iberischen Halbinsel, die Eroberung der portugiesischen Sehenswürdigkeiten. Unser Startpunkt dafür war das für Entdecker nicht unbedeutenden Baiona. Denn, die Karavelle La Pinta, das Lieblingsschiff von Christoph Kolumbus, landete 1493 nach der ersten Reise in die Neue Welt in Baiona. Unser motorisiertes Schlachtschiff „der Bock“ legte beim Hotel Tre Carabellas ab und schipperte bei prächtigen Wetterbedingungen entlang der galizischen Küste weiter südwärts zum Monte Santa Trega. Der Berg ist aus mehreren kulturellen Aspekten interessant. Beim Bau der Straße stieß man auf eine Citania – eine Besiedelung, die auf das 4. vorchristliche Jahrhundert zurück geht. Zahlreiche aneinandergrenzende Rundbauten, umgeben von einer Mauer, bedecken eine Fläche von 20 Hektar. Nur eine Teil davon ist ausgegraben, aber die Struktur ist gut erkennbar. Bis zu 5000 Personen sollen hier gelebt haben. Am Berggipfel befindet sich eine Einsiedelei, die auf das 12. Jahrhundert zurück geht. Davor steht ein dem Heiligen Franziskus geweihtes Steinkreuz. Solche Steinkreuze sind eine besondere galizische Erscheinung. Ich habe gelesen, dass es 12.000 solche Wegkreuze in der Provinz noch geben soll.





Vom Monte Santa Trega hat man einen schönen Blick auf den Atlantik und das Flußdelta des Rio Minor, das bereits zu Portugal gehört. Wir folgten dem Fluss flussaufwärts bis zu dem kleinen hübschen Ort Ponte de Lima, wo wir noch auf ein paar römische Legionäre trafen. 🙂


Dann ging es ein stückweit zurück nach Galizien und da muss ich jetzt einen profanen Exkurs in die Baukunst von Vorratsspeichern machen, bevor wir Galizien wieder verlassen.


Schon in Asturien waren mir viele Speicherbauten aufgefallen, vier Pfeiler mit Plattenkapitellen, darauf ein quadratischer hausförmiger Holzaufbau, gedeckt mit einem flachen Zeltdach, seitlich eine Stiege, die aber mit einem Abstand knapp unterhalb des Speicherbodens endete. Die Kapitelle und die abgesetzte Stiege verhinderten, dass Mäuse oder andere Tiere hoch klettern konnten. Ich habe leider nur einen etwas schon ramponierten asturischen Speicher fotografiert. Es gibt im ländlichen Bereich sehr viele gut erhaltene, die heute zwar nicht mehr als Speicher dienen, manchmal parkt eine Auto darunter, oder irgendwelche Gerätschaften werden dort gelagert, bzw. wird die Fläche unterhalb für Tiere umzäunt – ein praktisches Häuschen für viele Zwecke.

Jetzt habe ich mich schon über die asturischen Speicher ausgelassen. Die galizischen Speicherbauten – Horreo – sind gefühlt überall. Jedes Haus, das einen solchen Speicher hat, hegt und pflegt ihn und das nicht nur im ländlichen Bereich. Auch in A Coruna mitten in der Stadt hab ich einen gesehen. Die galizischen Bauten sind von der Form anders, sie sehen oft wie steinerne Sarkophage auf Pfeilern aus. Und weil ich so begeistert von den unterschiedlichen Konstruktionen war, machten wir sogar einen Abstecher nach Combarro, denn dort stehen eine ganze Reihe von Horreos direkt am Meer. Ich habe extra in Santiago de Compostella die Postkarte gekauft, damit wir den richtigen Platz finden. Unterwegs verzichtete ich, um von dem einen oder anderen besonders schönen Exemplar ein Foto zu machen. In Combarro sollte es genügend Gelegenheiten und Motive geben.
Keine Ahnung, von wann die Postkarte war (erstes Foto in der kleinen Diashow), auf alle Fälle führt die Souvenier- und Restaurantmeile unmittelbar an den Horreos vorbei, sogar dazwischen und unter den Bauten wurden Restaurants rein gebaut. Die Spritztour nach Combarro war somit ein Reinfall, dementsprechend kurz war unser Aufenthalt dort. Erfreulicherweise gab es noch ein paar authentische Exemplare bei der Weiterfahrt, die ich ablichten konnte.
Klar, es gibt auch Vorratsspeicherbauten bei uns im ländlichen Bereich, aber nicht in der geballten Anzahl, wie die Horreos in Galizien.
Nun, wir schauten schon rüber nach Portugal. Wir fahren weiter und melden uns von dort wieder.


Gusto auf Bier? Dann gleich hier klicken.
#spanien #portugal #pässemarathon2023 #pässemarathon #bmwmotorrad #motorradreise #makelifearide #abenteuer #motorradurlaub #sozia












