Wie schon gesagt, führt ein Teilstück des ACT auch unweit von Isabena hoch oben in den Bergen im Nationalpark Aigüestortes vorbei. Kurz hinter Vielha ist ein Einstieg zu dieser Strecke. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen. Durch den Regen war es angenehm abgekühlt. Ausserdem ging es fast auf 2000m hoch, wo es klimatisch schon erträglicher war. Wir kletterten die schottrigen Serpentinen Kurve um Kurve hoch. Die Ausblicke waren einfach atemberaubend. Wo sollte man nur stehen bleiben, um zu fotografieren? Einige wenige Motorradfahrer waren auch unterwegs. Was für ein Glück, dass ein Spanier ein Video machte, als wir so hochtuckerten.

Die Pyrenäen sind aber nicht nur wegen der Berge so faszinierend, auch die Tierwelt kann sich sehen lassen. Besonders beeindruckt waren wir von den zahlreichen Gänsegeiern, die oft in Gruppen kunstvoll ihre Kreise hoch in den Lüften zogen. Sie schwebten förmlich über uns. Sie nutzen die Thermik für ihre Flugkünste. Wenn man genau schaute, konnte man die Horste in den Felsen entdecken. Wir haben eine Weile dem Spektakel zugesehen, nur leider ist bei den Aufnahmen mit dem Mobiltelefon die Schönheit der Kunstflüge der Vögel nur zu erahnen.

Wenn schon die Natur so „Wow“ ist. Auch die Kunstschätze stehen dem um nichts nach. Das Vall de Boí besteht aus nur wenigen, kleinen Dörfern, die sich auf das rund 200 Quadratkilometer große Tal verteilen. Auch wenn hier nur siebenhundert Menschen leben, gibt es dafür aber gleich acht romanische Kirchen, die allesamt von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden. Sant Climent in Taüll und La Nativitat de Durro konnten wir besichtigen. Die malerische Ausstattung ist so beindruckend. Ich habe selten so etwas kunstvolles aus dem 11. und 12. Jahrhundert gesehen wie in Taüll. Einige Gemälde wurden bei der Restaurierung abgenommen und sind konservatorisch gesichert im Kirchenraum ausgestellt. Was mir aufgefallen ist, dass viele der romanischen und gotischen Kirchen hier in den Pyrenäen mit musealer Aufstellung punkten. Wenn du die Kirche betrittst, hast du den Eindruck, du bist in einem Museum. Es wird auch meist Eintritt verlangt und es gibt einen strikten Plan für die Öffnungszeiten. Gottesdienste können trotzdem in den Räumen durchgeführt werden. „Wow“ für die romanische Kirchenkunst. Die Kirche in Durro präsentiert barocke Altar-Beispiele in einer ganz anderen Üppigkeit als wir es gewohnt sind. Ich war so was von beeindruckt von den beiden Kirchen. Wer vor hat hier her zu kommen, bitte unbedingt vorher die Öffnungszeiten studieren, denn die anderen sechs Kirchen, die wir nicht besuchen konnten, sind sicher genauso herausragende Kulturdenkmäler.

Als Draufgabe gibt es noch ein paar Fotos, die wir unterwegs geschossen haben. Irgendwie kommen wir gar nicht so richtig weiter, weil es in den Pyrenäen so viel zu sehen gibt.

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