Unser Jakobsweg nach Santiago de Compostela

Über 30 Jahre hegte ich den Wunsch nach Santiago de Compostela zu kommen. Die Idee wurde mir in der Kunstgeschichtevorlesung von Prof. Fillitz quasi eingebläut, da anscheinend die Jakobskirche stilistisch auf viele kirchliche Bauten in Europa und in vielen Epochen Einfluss nahm.

Über das wie hatte ich eigentlich gar nie nachgedacht, aber logischerweise bietet sich der Jakobsweg dafür an und in unserem Fall eben mit dem Motorrad. Unser persönliches „Sonderziel“ Santiago de Compostela stand somit bei der Planung der spanischen Zielpunkte für den Pässemarathon 2023 fix am Programm, es war quasi meine persönliche Bedingung. Es gibt eine Menge vorgegebener Routen und jeder kann sich seinen Weg aussuchen. In erster Linie wird beim Jakobsweg aber der Camino Francés verstanden, jene hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens, die von den Pyrenäen zum Jakobsgrab nach Galicien führt und die Königstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und Leon miteinander verbindet. Diese Route, so wie sie heute noch begangen wird, entstand in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts.

Die heute beliebtesten Strecken, die auf der Karte zu sehen sind, haben wir auf unserer Fahrt durch Nordspanien immer wieder gekreuzt und einige Etappen werden wir bei unsere Weiterfahrt Richtung Süden und durch Portugal auch noch queren. Somit könnte man sagen, dass unser Jakobsweg mit dem Motorrad eine Zusammenführung vieler Jakobswege ist. Die Kilometer zu zählen begann ich in Isabena in den Pyrenäen und da wären es zwischen 900 und 1000 km bis zum heiligen Jakob gewesen. Es wurden dann doch etwas mehr, weil wir noch einige uns interessant erscheinende Besichtigungspunkte anfuhren. Wichtig ist, man kommt an und das ist eine ganz individuelle Sache. Je näher man zu Santiago kommt, umso mehr Pilger trifft man auf den Etappen an.

Die Strapazen einer Reise kennen wir schon gut, das war nichts Neues für uns. Um voran zu kommen, müssen Tagesetappen zurückgelegt werden. Das Gepäck muss auch am Motorrad wohl überlegt sein. Am wichtigsten sind gute Schuhe und gute Bekleidung für jede Witterung. Freundliche hilfsbereite Menschen trifft man sowieso überall, zumindest ist das unsere Erfahrung. Alle, die sich auf den Jakobsweg auf machen, egal ob per pedes, mit dem Fahrrad, dem Motorrad oder sonst wie, haben ein persönliches Motiv, warum sie das machen. Wichtig für jeden Pilger ist, in Santiago de Compostela beim Grab des Heiligen Jakob anzukommen und den eigenen Weg geschafft zu haben. Und ehrlich gesagt, es war für mich auch ein magischer Moment, als wir gemeinsam so auf dem Platz vor der Kirche standen, endlich in Santiago de Compostela angekommen zu sein. Um 12:00 Uhr fand die Pilgermesse statt. Das Kirchenhaus war gut gefüllt und eine gewisse von Dankbarkeit getragene Glückseligkeit der Pilger erfüllte den Raum. Feierlich und pompös wurde die Messe zelebriert. Sogar der Botafumeiro, ein über 1,50m hohes und 53 Kilo schweres Weihrauchgefäß wurde durch die Seitenschiffe mit 65 km/h von acht Messdienern geschwungen. Das war nicht alltäglich. Alles war überaus beeindruckend und feierlich.

Danach schlenderten wir noch in der Stadt herum, deren Zentrum ein einziger großer Souvenierladen und ein Wirtshaus ist. Etwas abseits landeten wir in den Markhallen, die natürlich auch kein Geheimtipp in Santiago sind, aber sie boten ein spezielles Markt-Flair, das wir auch am Kutschkermarkt in Wien sehr schätzen. Und dann wurde die „schmale“ Pilger-Brieftasche aufgemacht und geschlemmt. Wir hatten´s und verdient. Unser Jakobsweg war geschafft.

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