Kurven – Schotter – Almen

Vielleicht habt ihr euch schon gefragt: Und wo sind jetzt die Almen beim Almrausch(en). Bei der momentanen Hitze gibt es nur zwei Optionen, ab in den See oder rauf in die Berge.

Die auf Schotterpisten befahrbaren Almen waren ja das Hauptziel dieser Reise nach Kärnten. Gab es zum Einstieg schon Vorbereitungen (Reifenflicken) für die größere Reise im Herbst, so sind die Fahrten auf die Almen auch ein bisschen Trainingsfahrten im ruppigeren Gelände. Ich gehe mal fest davon aus, dass wir in Marokko gelegentlich die Asphaltstraßen verlassen werden.

Nun, jetzt sind wir in Kärnten und erfreuen uns an der Schönheit der Natur in den Bergen. Eine der schönsten Bergstraßen (die ich kenne) ist die Nockalm-Höhenstraße zwischen Reichenau und Innerkrems. Mit 52 Kehren (Reidn in der Landessprachen) schlängelt sich die 35 km lange Straße rauf und wieder runter. Bei der Eisentalerhöhe auf 2042m ist der schönste Ausblick. Bei klarem Wetter (das hatten wir) kann man den Großglockner sehen. Gleichzeitig befindet sich dort der „Bikers Point“. Jeder der sich die Strecke hoch kurvelt bleibt hier stehen. Hier trifft man Fahrer und Fahrerinnen verschiedenster Nationen, die sich diesen Fahrspass nicht entgehen lassen, wenn sie in Österreich sind. So lernten wir einen „Lonely Rider“ aus Griechenland kennen. Er fuhr das gleiche BMW Modell, wie unser alter roter Bock. Mittlerweile hat sein BMW-Bike schon 300.000 km am Tacho, beachtlich. Da besteht Hoffnung, das unser gelber Bock auch noch lange hält. Wir unterhielten uns über seine Reisen in ferne Länder, die uns noch fehlen auf der Bucketlist, sowie über unsere Tour letztes Jahr in Griechenland. Ausserdem gab er informative Tipps zur Ersatzteilbeschaffung für BMW Motorräder. Sympathischer Typ, Theodoros aus Athen. Wir würden uns über ein Wiedersehen freuen. Die Kontakte haben wir auf alle Fälle ausgetauscht.

Weil die Nockalmhöhenstraße so genial ist, fuhren wir sie natürlich gleich 2x rauf und runter. Somit hatte sich die Mautgebühr amortisiert. Bei Edeltraud der Holzkuh wurde ein Foto-Stopp eingelegt. Warum hat die Kuh eigentliche einen Namen? Dabei erinnerte ich mich, dass wir in Kinderzeiten bei unseren Urlauben am Bauernhof auch mal eine Kälbertaufe zelebrierten. Bei kleineren Betrieben ist es üblich, dass die Jungtiere einen Namen bekommen. Der Anfangsbuchstabe des Muttertieres wird für den neuen Namen verwendet. Wir hatten damals das Kalb auf Thusnelda getauft, nach einer Lehrerin, die wir in der Schule hatten. Das Muttertier hieß Thea. Bei der Recherche zur Namensgebung bei Kühen bin ich auf einen interessante Studie gestoßen: Kühe mit Namen geben mehr Milch . Kein Witz, es ist eben wichtig, dass die Tiere gut behandelt werden!

Auf dieser Tour höppelten wir 10km auf dem schottrigen Nöringsattel retour. Unsere nächste Etappe war schon etwas anspruchsvoller, mit 56km auf der Schotterpiste (hin/retour Einstieg Goderschach) – die Straninger Alm und weiter zur Waidegger-Alm. Von dort könnte man auch weiter nach Italien fahren. Unsere Freundin, die große schwarze Wolke, baute sich über den italienischen Bergkämmen auf und hinderte uns daran, den Abstecher nach bella Italia zu wagen. Ausserdem hatten wir bei den vielen sonnigen Tagen einfach darauf vergessen Regenzeug einzupacken. In den Bergen in ein Gewitter zu kommen, das wollten wir nicht riskieren, noch dazu auf unbefestigten Wegen. So suchten wir uns für den Tag noch ein etwas leichteres Ziel in der andere Richtung aus. Wir landeten auf der Jochalm, 40km Schotterpiste (hin/retour Einstieg Reisach). Mit einem Wow-Ausblick auf 1575m, könnte das ein Lieblingsplatzerl werden. Wir müssen unbedingt wieder kommen, dachten wir. Ein paar Tage später waren wir tatsächlich Wiederholungstäter und rauschten nochmals zur Jochalm rauf. Davor kämpften wir uns offroadig 56km (hin/retour Einstieg Weidenburg) zur Zollnerseealm auf 1741m hoch. Es erwartete uns ebenso ein genialer Ausblick, diesmal in Richtung Waidegger Alm. Bei der Almjause wurde der Bockchef schwach und teilte seine Hirschwurst mit seinem neuen pelzigen Freund; wie großzügig von ihm. Insgesamt waren wir bei den Almen-Touren ca. 220km auf schottrigem Grund und kurvigem Terrain unterwegs. Unser Resümee: wir müssen unbedingt wieder kommen und die anderen legal befahrbaren Almen erkunden, bevor auch hier die Fahrverbote aufgestellt werden.

Zum Abschluss für die Alm-Challenge noch ein Prost mit frischer Buttermilch 🙂

Ami & Pi

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Ein Gedanke zu „Kurven – Schotter – Almen

  1. Avatar von elisabethkratschmerelisabethkratschmer

    Hello Ihr Lieben,

    ich dachte gestern ganz stark an Euch wie ich durch die Ossiacher Bergwelt rauf und runter kurvte (mit dem Auto und nicht ganz freiwillig) – auch dort gibt es viele kurvige Straßen und zumindest unter der Woche wenig Verkehr.

    Wünsche Euch viel Spaß beim „kurven“ und vielleicht hüpft ihr ja doch gelegentlich in einen der vielen tollen Seen zur Abkühlung.

    Liebe Grüße

    Bis bald

    Elisabeth

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