
Nachdem in Prionia nicht viel vom Olymp zu sehen war, war es umso erfreulicher, dass am Morgen bei der Abfahrt der Gipfel quasi wolkenfrei war und wir wenigstens aus der Ferne den Thron des Zeus sehen konnten.

Bis Meteora hatten wir geplant zu fahren, aber nicht ohne ein paar coole kleine Straßen um den Berg herum zu kurven; Fotoshooting inklusive.






Auch wenn wir schon 2019 in Meteora waren, die Felsen mit den Klöstern sind so spektakulär, dass wir sie diesmal auch nicht auslassen wollten. Immerhin lag Meteora am Weg nach Nafpaktos. Wir nutzten die Gelegenheit mit dem Bock die kurvige Straße hoch zu fahren. Nachsaison und später Nachmittag waren besonders geeignet für ein beschwingtes Fahrvergnügen „himmelwärts“. Ich schreib deswegen himmelwärts, weil es wird gesagt, dass die Klöster so hoch auf den Felsen gebaut wurden, damit die Geistlichen WürdenträgerInnen näher bei Gott seien.




Weil es so auffällig ist, muss ich es erwähnen. Die Autos sind ziemlich alt und ramponiert hier in Griechenland, ganz anders wie in Albanien, wo die neuesten und schicksten Luxuskarossen zu sehen waren. Besonders gerne fährt der Grieche Pickups, vorzugsweise in rot. Diese Autos sind in den ländlichen Regionen schier unerlässliche und unverwüstliche „Lastentiere“. Ende der 80er Jahre war die Wirtschaftslage scheinbar noch besser und die Investition in so ein Fahrzeug war leistbar. Wenn ich mich heute so umsehe, dann glaube ich nicht, dass diese Pickups bald gegen E-Autos eingetauscht werden können. Meine studienmäßige Zählung vom Sozia-Sitz aus, hat eindeutig ergeben, die Farbe rot (gezählte mindestens 10 pro Tag) liegt vor blau und grün (6-8 pro Tag). Alle anderen Kolorierungen sind zahlenmäßig darunter. An einem Tag habe ich 28 klapprige Pickups der verschiedensten Marken und zwei neue Wägen gezählt. Nachdem die meisten Autos so alt sind, ist es sicherlich leicht Ersatzteile zu bekommen. Wer geschickt ist, kann selber daran herum basteln, mangels einer komplizierten Elektronik. Das ist doch vorteilhaft. Ich werde die Pickup-Studie weiterhin im Auge behalten, hahaha!
Der Bock-Chef hat sich gut auf die Reise vorbereitet und sämtliche interessante Strecken ins Auge gefasst. So fand er bei „dangerous roads“ die Strecke Prousou-Kallithea, einen wunderschönen Canyon. Die Strasse war weitestgehend in Ordnung und gut ausgebaut, abgesehen von ein paar Fehlstellen bei den Leitplanken. Diese Fahretappe war wirklich ein Vergnügen.





Das Thermometer kletterte zwischenzeitlich auf 30 Grad. Gut, dass ich mich für diese Reise für die Sommerausrüstung entscheiden hatte. Leicht durchgeschwitzt kamen wir in Nafpaktos an. Mir machten uns schick und pilgerten in die Stadt Nafpaktos ist wirklich eine entzückende kleine Hafenstadt.



Vielleicht ist euch die Seeschlacht von Lepanto 1571 aus dem Geschichtsunterricht noch ein Begriff. Nafpaktos ist nämlich Lepanto. Die Spanier, geführt von Don Joan de Austria schlugen damals die Osmanen. Miguel de Cervantes darf in dem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, hat er als Soldat die Geschehnisse persönlich miterlebt und diese in seinen Erzählungen von Don Quijote festgehalten. All den Persönlichkeiten sind wir schon letztes Jahr bei unserer Reise nach Spanien begegnet. Das Städtchen bereitete sich gerade auf die Inszenierung der Seeschlacht vor, die anlässlich des Jahrestages an einem Wochenende um den 7. Oktober im kleinen Hafen nachgestellt wird.




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