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13. Tag: Shkodra (Raki rruschi-Tag)

Eingeregnet in Shkodra!  Wirklich keine Lust vor die Haustüre zu gehen. Ausserdem war das gestrige Theth-Abenteuer Anstrengung und Aufregung genug. Wenn es aufhört, könnten wir, wenn wir wollten, Shkodra besichtigen. Es hört aber nicht auf! Das Hotel Tradita ist so gemütlich, da hält man so einen Regen- und Ruhetag recht gut aus. In der Gaststube brennt immer ein offenes Feuer und der „Qingj ne hell“ (Lamm am Spieß) brutzelt auch schon vor sich dahin. So wird der heute Tag zum „Raki rruschi-Tag“ erklärt. Wir geben uns ganz albanisch und kippen ein paar Raki rruschis (Schnaps). Prost!

11. Tag: Elbasan – Tirana

Und weiter geht unser Fahrt durch Albanien. Heute liegt nur eine kurze Strecke über die alte Nationalstraße vor uns, weil wir um 15.00 in Tirana unseren gebuchten City-Guide treffen wollen. Aber vorher gibt es noch einen kleinen Abstecher mit einem Hindernis (Straße ist aus) zur kleinen Burg Petrela, die wie ein Adlerhorst auf einem Felsen, südlich von Tirana liegt. Von da oben hat man auch schon einen schönen Blick auf die Hauptstadt Albaniens.

Pünktlich wie vereinbart sitzen wir im Garten vor dem Hotel und warten, und warten, und warten! Niemand kommt, um uns für die Tour abzuholen. Wir rufen an und erfahren, dass es das erste Mal ist, dass der Führer nicht pünktlich kommt und es muss was passiert sein (Wer es glaubt wird seelig und wer es nicht glaubt, kommt auch in den Himmel)! So machen wir uns halt selbständig auf den Weg und versuchen uns zu orientieren. Das Hotel liegt ja sehr zentrumsnahe beim Skenderbej-Platz. Vor der alten Moschee blättern wir in unserem Reiseführer und lesen nach, was es hier alles zu sehen gibt. In dem Moment spricht uns ein junger Mann an. Er beginnt in gutem Englisch was über den Platz zu erzählen. Er freut sich sichtlich, dass Touristen nach Albanien kommen. Es stellt sich heraus, dass Martin ein zertifizierter lokaler Guide für geführte City-Walks ist. Richtig, geraten! Wir haben ihn natürlich gleich angeheuert und schon waren wir unterwegs. Es war so spannend ihm zuzuhören und die zwei Stunden sind wie im Fluge vergangen. So ein Glück, dass wir Martin getroffen haben. Tirana ist eine interessante, junge, pulsierende und aufstrebende Stadt.

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Nach einem Drink im Taiwan-Center meldet sich so langsam der Hunger. Das Oda-Restaurant, ein kleines osmanisches Häuschen mit traditioneller albanischer Küche ist unser Ziel. Vor dem Lokal ist eine Menschenschlange angestellt. Wir reihen uns ein und warten, und warten, und warten.  Und wir haben es erwartet und bekommen einen Tisch. Muss schon sagen, das Warten hat sich gelohnt. Sooooooooooooooooo köstlich! In Polen würde man „schmatznego“ sagen.

10. Tag: Ohrid – Elbasan

Zurück im Land der Skipetaren. Wir haben die Route umgeplant, weil die bisher gewonnenen Erkenntnisse gezeigt haben, dass Landstraße (bei uns zuhause) nicht gleich Landstraße in Albanien ist. Der Reiseführer kündigt ab Maliq für 80 km eine gut befahrbare Schotterstraße bis Gramsh an. Und danach sollte zumindest ein Fleckerlteppich bis Elbasan weiter führen. Diese Etappe ist aber erst für Sonntag am Weg nach Tirana geplant. Wir sind darauf eingestellt, dass wir nur langsam voran kommen und in Gramsh nächtigen müssen. Mit Jause haben wir uns eingedeckt. Sogar eine albanische Hotelbuchungsplattform haben wir ausprobiert, hat super funktioniert. Booking.com hat in der „Weltmetropole“ Gramsh mitten im Land kein Hotel im Angebot. Gibt auch nur eines!

Also los geht´s. Aufbruch in Sveti Stefan. Jetzt können wir die Schönheit der Landschaft und die Blicke auf den Ohrid-See von der Uferstraße aus genießen. Bei der Hinfahrt hat uns der Regen ja ein ziemliches Schnippchen geschlagen. Wir reisen wieder ein ins Land der Skipetaren. Die Abzweigung in Maliq ist rasch erreicht. Kurz hinter der Stadt beginnt auch schon der Fleckerlteppich. Irgendwann kommen wir auf eine breite sehr gut in Stand gehaltene Schotterpiste. Hier wird auch am Samstag gearbeitet, denn mehrere Lastautos brausen in Höllentempo an uns vorbei. Hust, hust,…..!

Wir passieren die Abzweigung, die wir ursprünglich nach Berat geplant hatten. War schon gut so, dass wir uns umentschieden haben. Wenn sogar die Einheimischen ihr Auto hier am Straßenrand parken und mit dem Esel weiter reiten. Diese Wege kann man wirklich nur mit kleinen, leichten, geländegängigen Maschinen befahren. Irgendwann sind eben dem Bock (BMW GS 1200 Adventure) auch Grenzen gesetzt. Wir bleiben auf der Staubstraße, die immer besser wird bzw. in den Augen des Fahrers immer schlechter. Denn plötzlich befinden wir uns auf einer völlig neuen Straße, frisch asphaltiert und noch nicht offiziell eröffnet, der Wachposten winkt uns durch.  Garmin kennt den Straßenabschnitt noch gar nicht. Klar, weil die alte Straße unter Wasser ist. Wir fahren entlang vom neuen Devol-Stausee.

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Gramsh ist angeschrieben und auch schnell erreicht. Es ist Mittagszeit und was machen wir da den ganzen Rest des Tages? So beschliessen wir weiter nach Elbasan zu fahren. Laut Reiseführer gibt es da ein kleines historisches Altstadtviertel und gleich hinter der Stadtmauer ein schickes Hotel. Es ist auch ein Zimmer frei. Das Skampis Hotel ist entzückend und der Park mit den verschiedenen Terrassen, Restaurants und der mediteranen Bepflanzung wunderschön. Auch der Bock hat gleich neben den Palmen Quartier bezogen. Die Sehenswürdigkeiten – alte Moschee, Uhrturm, usw. –  sind rasch angesehen und so können wir das köstliche albanische Abendessen an diesem zauberhaften Plätz genießen.

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Was ich unbedingt noch erwähnen möchte, weil ich es einfach lustig finde und so ein bisschen das Flair wiedergeben soll. Es gibt auf der Burgmauer einen riesigen Lautsprecher, mit dem die ganze Anlage ganztägig beschallt wird. Am Nachmittag ist man musikalisch in Spanien – Juglio Iglesias in der Endlosschleife, abends gibt es albanische Pop-Musik und zum Frühstück sind wir in Italien – Adriano Celentano und Co.

Wer auch immer nach Elbasan kommt, unbedingt hier her ins Skampis kommen. Es ist einzigartig.

3. Tag: Isernia bis Matera

Gleich vorweg, heute gibt es keine Karte von der geplanten Route. Irgendwie wollen wir heute nur so durch die Gegend rollen. Es ist schön warm und wir sind schon weit im Süden. Die Dörfer liegen wir so kleine leuchtende Häuflein auf den Hügelkuppeln. Nach Campobasso lockt eine steiles Strasserl und schon kurven wir die 30%ige Steigung hoch nach Pietracartella. Viele Touristen verirren sich nicht hier her. In der örtlichen Cafe-Bar bedienen wir uns selber und nehmen den Espresso mit auf den „Hauptplatz“ mit dem tollen Ausblick. Die Altherrenrunde ist hier versammelt. Typisch italienisch!  Ganz beim Felsen pickt eine kleine Kirche. Zum Gülck ist sie offen und in einem Nebenraum entdeken wir eine wunderschöne „Tragemadonna“ und ein „Grab Christi“. Der Messdiener klimpert schon mit dem Schlüssel. Es ist Mittagszeit.

Wir schwingen uns auf den Bock und steuern für unsere Pausen den See an, der von da oben gut sichtbar war. Wir sind ziemlich alleine auf den kleinen Straßen unterwegs. Ja es ist heiß, aber wir haben noch ein paar Kilometer. Es geht duch riesige Weintrauben- und Olivenplantagen, bis wir in die Schnellstraße Richtung Matera einbiegen. Sind wir das einzige Fahrzeug auf dieser vierspurigen Straße – scheinbar schon. Sind wir richtig oder kommt bald ein Schild mit „Ende der Straße “ und wir müssen umdrehen? Komisch – spooky! Na ja letztendlich ist Matera angeschrieben und wir erreichen unser Hotel. Noch ein erfrischender Sprung ins Pool – ein klasser Tag.

2. Tag: Orvieto – Isernia

Heute haben wir (Jonny sei Dank) einen tollen Besichtigungs-Stopp gleich in der Nähe von Orvieto eingeplant. Civita di Bagnoregio – die sterbende Stadt.

Die Häuser sind auf Tuffstein gebaut. Durch Erosionen kam es in der Vergangenheit dazu, dass Häuser einfach abgerutscht sind und die Stadt immer kleiner wurde. Der Gedanke an so was ist heute sehr drückend und stimmt auch nachdenklich, da vor wenigen Tagen hier in der Nähe im Gran Sasso – Gebiet ein starkes Erdbeben auch ganze Ortschaften und Existenzen vernichtet hat. Unsere heutige Tour führt uns nahe an das Gran Sasso Massiv heran. Vor zwei Jahren waren wir schon da. Es ist so schön da oben in den Bergen und dennoch ist heute für viele alles ganz anders. Schweigend fahren wir Kilometer weit am Gebirgszug entlang, weil es einfach keine Worte für so ein Unglück gibt.

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Die Landschaft ist unglaublich schön hier, es ist auf alle Fälle grüner und nicht so ausgetrocknet wie in der Toskana. Die Strecke ist toll und sehr kurvig. Im Parco Nationale di Abruzzu glaubt man fast man ist in den Alpen. Zum Nächtigen haben wir uns Isernia ausgesucht – eine gößere Stadt, mit einem historischen Stadtkern. Unsere Bleibe – wieder in einem Palazzo! Das Hotelkonzept ist witzig. Es gibt zentral eine Rezeption und die Zimmer sind in verschieden Palazzi der Stadt aufgeteilt. Frühstück gibt es in der nächstgelegenen Cafe-Bar.

Scheinbar ist der Bock (BMW GS 1200 Adventure) so vertrauenserweckend, dass sich gleich eine  kleine Italienerin angeschmiegt hat. *grgrgr*

Angekuschelt

Angekuschelt

Tagesetappe für Interessierte:

2. Tag Orvieto-Isernia

2. Tag Orvieto-Isernia