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Rumänien 11. Tag

Heute keine Etappenpunkte im engeren Sinne, da fahrtechnischer Ruhetag. Verkehrsmittel: rumänische Staatsbahn auf der Strecke Sinaia – Brasov – Sinaia, Fahrzeit 1 Stunde pro Strecke ( 1 Stunde Verspätung bei der Rückfahrt). Zubringer zu den Bahnhöfen Taxis.

Sonntags sollte man in keinem Land mit dem Motorrad unterwegs sein und schon gar nicht in Rumänien. Ganz Bukarest befindet sich auf Landpartie mit der Picknickausrüstung. Da wird gegrillt was die Holzkohlen nur so hergeben. Hinter jeder Staude steigt eine Rauchwolke auf.

Kronstadt (Brasov) war heute unser Ausflugsziel. Schon am Bahnhof in Sinaia machten wir eine interessante Entdeckung. Hinter einem Zaun steht ein historisches Schienenauto. Möglicherweise wäre so ein Fahrzeug die Lösung von so manchen Verkehrsproblemen.

Schienenauto

Schienenauto

Brasov selbst ist eine wunderschöne Stadt mit einem gut erhaltenem historischen Stadtkern. In der Schwarzen Kirche haben wir ein interessantes Jugendprojekt kennen gelernt und gleich ausprobiert. Jugendliche machen dort ein Volontariat als Kirchenführer. So können sie ihre Fremdsprachenkenntnisse anwenden, üben vor Publikum zu reden und befassen sich mit der Geschichte der eigenen Stadt. Durch unsere Führerin haben wir erfahren, dass die Kirche eine der größten historischen Teppichsammlungen besitzt. Sehenswert auch die große Buchholz-Orgel mit fast 4000 Orgelpfeifen.

Die Fahrt mit der Funikularbahn aus den 60er Jahren auf den Tampa (967 m) lohnte sich wegen dem tollen Ausblick auf die Stadt, obwohl auch dort die Picknicker unterwegs waren.

Rumänien 10. Tag

Etappenpunkte: Sinaia, Tesila (Bertea), Varbilau, Calvini, Berca, Vulcanii Noroiose, Valenii de Munte, Cheia, Sacele, Sinaia (338 km)

Tagestemperatur: 18,5-34 Grad (dazwischen kleine Abkühlung durch Gewitter)

Heute waren wir schon beim Frühstück so aufgeregt, dass wir ein Erdbeben verspürt hatten. Es war aber nur die Kellnerin, die festen Schrittes durch den Speisesaal trampelte. Unsere Tagesziel waren nämlich die Schlammvulkane. Der Weg dort hin war steil und steinig, daher haben wir Bertea nie erreicht. Die Endurostrecke (Forstweg mit Fahrverbot, wenn wir recht entziffert haben) war zu riskant.

So sind wir dann auf alphaltierten Offroad-Straßen weiter gefahren. Hochschaubahnfeeling pur am Soziasitz! Die strapaziöse Anreise zu den Schlammvuklanen hatte sich gelohnt.

Und das Land haben wir auch noch besser kennen gelernt bei der Fahrt durch die Dörfer.

Tipp: In Rumänien gibt es nur 226 km Autobahn. Die Hauptverbindungsstraßen sind daher stark frequentiert. Diese vermeiden wo man kann.

Rumänien 9. Tag

Etappenpunkte: Sinaia, Rasnov, Bran, Tragoviste, Sinaia (250 km)

Tagestemperatur: 19 -33 Grad

mangels vernünftiger öffentlicher Verkehrsverbindung sind wir heute mit dem Motorrad nach Rasnov (Rosenau) ud Bran (Trötzburg) gefahren. Bis Rasnov war die Fahrt halbwegs Ok. Der Predeal-Pass war morgens noch wenig befahren. Angekommen in Rasnov, kämpften wir uns durch das Rockfestivalgelände (scheinbar lauter Metalica-Fans, zumindest nach der Kleidung zu urteilen). Die Bauernburg liegt auf einem Tuffsteinfelsen und ist ein beeindruckender Komplex aus dem 13. Jh.. besonders bemerkenswert ist ein erhaltenes Schulgebäude und der 146m tiefe Brunnen.

Dann gins zum Gruselschloß von Dracula nach Bran. Schon die Anfahrt war grauenhaft und die Menschnehorden noch mehr. Disney-Land in Florida ist nicht schlimmer. Wir kämpften uns durch Millionen Standln mit Klumpert und dann standen wir rund 1 Stunde in der brütenden Sonne in der Menschenschlange, bis wir unser Ticket kaufen konnten. Und im gleichen Tempo ging es rauf auf den Berg zur Burg und durch die engen Gänge in der Burg, bis wir genervt das Weite suchten. Nach der Besichtigung von Peles und Pelesior ist Bran eine Entäuschung. Außerdem ist durch nichts nachgewiesen, ob Graf Vlad (der angebliche Dracula) jemals dort war. Das einzige Bild von ihm wurde von einem unbekannten Künstler gemacht und hängt als Dauerleihgabe des Kunsthistorischen Museums, Sammlung aus Schloß Ambras in der Trötzburg.

Als kleine Entschädigung gab´s dann ein schönes kurviges  Bergstraßerl und ein kleines Schotterstraßerl mit einem Jauserl.

Rumänien 8. Tag

Heute gibt es keine Etappenpunkte, weil wir fahrtechnisch Ruhetag hatten. Wir sind nur mit dem Taxi gefahren!

Tagestemperatur: 19,5 – 25 Grad, kurz eine riesen Gewitterwolke (hat da aber nicht geregnet)

Endlich mal kein Wecker, der zum Aufbruch klingelte. Wir sind jetzt in Sinaia – dem St. Moritz von Rumänien – preislich sicher. Das Schloß Peles liegt ein paar Kilometer entfernt und ist hier natürlich ein Tourismusmagnet. Wir waren auch schon gespannt, vor allem weil der junge Gustav Klimt hier tätig war, noch bevor er seinen speziellen Stil entwickelte. In unmittelbarer Nähe steht das Schlösschen Pelesior. Die Innenausstattung im Jugendstil und Art Deco ist hier besonders schön. Beide Häuser sind wirkliche Kulturschätze. In Sinaia zeugen noch zahlreiche Villen vom Glanz des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Es bleibt nur zu befürchten, dass einige der sehr renovierungsbedürftigen Bauten der Modernisierung weichen werden.

Tipp: Wirklich gut essen kann man in dem kleinen Restaurant „Bistro La Teleferic“.

Rumänien 6. Tag

Etappenpunkte: Dornai Airini, Brosteni, Durau, Bicaz, Bicaz-Chei-Pass, Lacu Rosu, Lazarea, Gheorgheni (215 Km)

Tagestemperatur: 19.5 – 31 Grad

Kühl sind wir in den Tag gestartet. Entlang der Bistritz ging´s Richtung Stausee Izvorui Muntelui und Bicaz-Chei. Ein kleiner ungeplanter Schlenkerer brachte uns zum Kloster Durau mit einer netten kleinen Holzkirche. Man merkt, dass wir schon in einer anderen Provinz sind, da der armenische Baustil zu erkennen ist.

Die Bicaz-Chei Schlucht war Chaos pur. Man sollte diese Strecke mit dem Motorrad zu früher Stunde durchqueren. Die Fotos sagen alles! Gleich unser Rat für die Motorradcommunity – nur nicht zur Hauptverkehrszeit der Touristen (gleiches gilt für den Lacu Rosu)! Sonst ist die Strecke super kurvenreich und gut befahrbar.

Da heute die Tagesetappe nicht so lange war, machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Lazarea, das mit einem der weingen Renaissance-Schlösser Rumäniens aufwarten kann. Wegen Renovierung war das Schloss nicht zugänglich. Wir versuchten von einem nahe gelegenem Hügel einen Blick von Oben zu erhaschen. Dabei haben wir einen kleinen Skulpturenpark entdeckt. Näheres dazu müssen wir erst selber recherchieren. Der Experte von der fahrenden Fraktion meint: Künstler von der Osterinsel seien hier am Werk gewesen -„Rapa Nui“. Langsam wird es bedenklich und gefährlich.

Tipp: Das Hotel Red Lake Inn (weinge Kilometer vor Gheorgheni) ist für Motorradfahrer sehr zu empfehlen. Sehr nette spezielle Zimmer. Die Hausfrau kocht auf Wunsch selber ausgezeichenet und das Hotel ist ein guter Ausgangspunkt für diverse Touren.