Ankunft in Porto – authentisch angekommen in Portugal

Porto, die Stadt am Duoro war unsere erste Anlaufstelle auf der Reise durch Portugal. Die Stadt liegt auf mehreren Hügeln beidseits des Flusses. Die Stadteile werden durch sechs Brücken miteinander verbunden.

Auch wenn wir mit dem Motorrad gerne abenteuerlich unterwegs sind, ist es uns in größeren Städten lieber nicht zu steile enge Gassen rauf und runter fahren zu müssen. Verkehrstechnisch ist das unmittelbare Stadtzentrum mit dem Bike somit auch nicht immer empfehlenswert. Die Suche auf diversen Buchungsplattformen für Porto hatte sich gelohnt, wir fanden im südlich gelegenen Stadtteil ein passendes Quartier. Der Bock musste zwar ziemlich schräg an der Hausmauer lehnen, aber das war schon gut so. Der Hausherr gab einige Empfehlungen ab, was wir an dem Abend noch unternehmen könnten. Wir entschieden uns für das kleine Fado-Lokal vis a vis, 50m keine große Wegdistanz und das Essen sollte sehr gut sein. Da wir keine Reservierung hatten, beriefen wir uns auf den Hausherrn von Gegenüber, der angeblich immer seine Gäste hier hin schickt. Das half dann, dass wir den letzten verfügbaren Tisch bekamen.

Es war wirklich ein kleines hübsches Restaurant mit einem grandiosen Ausblick auf die beleuchtete Stadt. Ein kleiner Platz neben unserem Tisch war für die Musiker vorgesehen, also wir waren mitten im Geschehen. Und es dauerte auch nicht lange. Die zwei Gitarristen begannen zu spielen. Die Sängerin mischte sich unter die Gäste und erfreute mit sehnsuchtsvollen portugiesischen Melodien. Alle waren begeistert. In den Pausen wurden die Gänge des Menüs serviert und dann kamen schon die nächsten Sänger. Wie es sich traditionell beim Fado gehört, hatte auch der Kellner seinen musikalischen Auftritt. Der Höhepunkt war der Auftritt einer Dame in schwarzem Kleid. Mit Tränen in den Augen begann ein junge Dame an einem Tisch sich dem Gesang anzuschliessen, es entstand gefühlt wie zufällig ein Duett zwischen den beiden Sängerinnen. Keine Ahnung, ob das Absicht oder doch nicht geplant war, auf alle Fälle es war sehr berührend und grandios. Danach traten noch einige Männer auf – alle mit großartigen Stimmen. Großer Applaus, das Programm war sensationell. Die ersten Gäste bezahlten und gingen. Nachdem wir die letzten waren, die kamen, waren wir auch unter den Letzten, die gingen. Ein Tisch mit französischen Gästen bat, ob vielleicht doch noch eine Zugabe möglich wäre. Und es war. Die Sänger waren alle noch da und traten nochmals für uns exklusiv auf. Natürlich war die Dame mit dem schwarzen Kleid auch dabei.

Hatte ich mir schon vorhin gedacht, dass sie mir bekannt vorkommt, aber jetzt wusste ich es genau – sie ist es – diese Stimme, dieses Gesicht kenne ich. Beim Ausgang lag dann die CD von Sandra Correira. Was für ein Zufall! Dazu gibt es nämlich eine kleine Vorgeschichte.

Vor 11 Jahren war ich in Lissabon in einem Fado-Lokal. Ein Kellner hatte damals dort gesungen. Ich kaufte ihm eine CD ab und er drängte mir eine zweite CD förmlich auf, denn diese Sängerin, so meinte er, sei eine der Besten in ganz Portugal. Ich kaufte die CD von Sandra Correira, hörte sie mir unzählige Mal zuhause an. Der Kellner hatte recht, die Stimme und der Fado-Gesang von ihr war unglaublich. Doch aus irgendwelchen Gründen war die CD eines Tages verschwunden. Keine Ahnung, hatte ich sie in eine falsche Hülle gesteckt oder verborgt. Egal, ich war traurig, aber es war so. Ich hatte ja noch die Fado-CD von dem Kellner, die auch sehr gut ist.

… und jetzt konnte ich die Fado-Sängerin Sandra Correira life hören, konnte mit ihr diese kleine Geschichte teilen, wir machten ein Foto und die neue CD ist mit einer persönlichen Widmung von Sandra versehen.

Angekommen in Portugal mit einem richtigen Fado-Abend. Besser geht nicht.

Sandra Correira (schwarzes Kleid) und ihre MusikerInnen

Der nächste Tag gehörte der Stadt Porto. Wir marschierten Hügel auf und Hügel ab, waren an den wichtigsten Plätzen: Dom, Bischofspalast, Bahnhof, Torre do Clerigos, Igrea dos Carmelitas, im Buchgeschäft Livraria Lello, haben Bacalhau gegessen und Portwein getrunken, sind mit der Gondelbahn geschwebt, mit dem Boot gefahren und sind über die Brücke gegangen – eh ganz schön viel für nur einen Tag. Mehr schreibe ich daher nicht, die Bilder sagen alles, über diese faszinierende Stadt am Duoro. Natürlich durfte der Sandeman-Tonic nicht fehlen. Auf den hatte ich mich schon besonders gefreut. Der ist nirgendwo so gut wie direkt in Porto.

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